Die DDR bestand von 1949 bis 1990 auf dem gebiet der heutigen deutschen länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (= sowjetische besatzungszone ohne ostgebiete nach dem zweiten weltkrieg). Verwaltungsgliederung: 15 bezirke; zuständig für das schulwesen: ministerium für volksbildung.
Zitat
König, Ewald: Die Wende und der Wandel der Wörter. EurActiv.de, 13. 10. 2010
Als der österreichische Germanist Richard Schrodt […] Mitglied der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung wurde, war die Wende gerade schon vorbei. Aber er erinnert sich noch an die Zusammenarbeit mit den aus der DDR stammenden Kollegen. […] Von Anfang an sei die Atmosphäre mit den ostdeutschen Kollegen sehr kollegial und angenehm gewesen, am Schluss sogar freundschaftlich. „Die Kollegen aus der DDR waren samt und sonders sehr nette Menschen und durchaus kommunikations- und argumentationsfähig. Die Zusammenarbeit mit ihnen war ein reines Vergnügen und oft auch fruchtbar“, resümierte Schrodt. […] „Die DDR-Kollegen mussten – wie auch ich – mehrmals über ihren eigenen Schatten springen“, erinnert sich der Wiener Professor. Ein Mitglied, Dieter Herberg, hatte ja einen eigenen Rechtschreibvorschlag zur Getrennt- und Zusammenschreibung entwickelt. Den hat er dann gänzlich aufgegeben und sich unseren Vorstellungen angeschlossen. Auch Dieter Nerius von der Universität Rostock hat die gemäßigte Kleinschreibung propagiert und sich dann ebenfalls uns angeschlossen.“ […] Politisch hätten sich die ostdeutschen Experten nicht geäußert, so Schrodt. „Politik war in der Zwischenstaatlichen Kommission überhaupt kein Thema. Das waren Wissenschaftler, meist Mitglieder der Akademie der Wissenschaft, teils aus dem universitären Bereich.“