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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

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Aus presse und internet

31. 5. 1999

: REDE und ANTWORT — Heute: Dr. Lothar Giessler. Kieler Nachrichten,
Dr. Lothar Giessler (60) ist seit 16 Jahren Leiter des Fachbereichs Deutsch an der Kieler Volkshochschule. […] Die Rücknahme der Reform hat in Schleswig-Holstein zu einer Insellage geführt. Allerdings fragt bei uns auch kaum jemand nach Kursen, in denen die neuen Regeln vermittelt werden. Und das, obwohl bei aller Kritik, das Reformwerk zu einer Erleichterung für die Deutsch-Schüler geführt hätte.

29. 5. 1999

: Gruss nach Köln. Die Südostschweiz, Glarner Nachrichten, , nr. 122, s. 6, Glarnerland, Leserbriefe
Auch wenn dieser Tage die Orthographiereform einige Verwirrung stiften mag (selbst renommierte Presseerzeugnisse sind daran, die Höflichkeitsform Sie einem schnöden sie zu opfern), […]
: Zu: "Gauck übt scharfe Kritik an Ostdeutschen"; WELT vom 17. Mai. Die Welt, , nr. 122, s. 11, Forum, Leserbriefe
Die Politiker mißbrauchen skrupellos ihre Macht und setzen sich über den Willen des Volkes hinweg. Gäbe es einen Bundes-Volksentscheid, dann gäbe es keinen Angriffskrieg in Jugoslawien, keinen Euro und keine Rechtschreibreform.
: Hu did dis Ding? Zé do Rocks nicht ganz so guter zweiter Roman. Süddeutsche Zeitung, , SZ am Wochenende
Der Mann war zu seinem Erstling fom winde verfeelt zu beglückwünschen gewesen […], aber auch nicht zu beneiden für die Aufgabe, etwas ähnlich Rasantes wie diesem in Ultradoitsh geschriebenen Tramper-Roman auch beim zweiten Buch hinzukriegen. Bei ganz vielen "dichtalesungn" und "tok-shos" war Zé do Rock herumgereicht worden, und alle Welt amüsierte sich sowohl über die mit brasilianischen Charme vorgebrachten Vorschläge zur Rechtschreibreform des Deutschen wie über den "Inhalt" dieses Road-Romans […]. UFO in der küche sprudelt aber nicht, sondern ist konstruiert, hangelt sich von Szene zu Szene […]. Nee, das wird auch nicht dadurch gerettet, daß der Autor plötzlich eher verkniffen in einem Nachwort nochmal auf der Orthographie-Reformproblematik herumreitet, aus der er in seinem Erstling ja herrlichstes Kapital schlug, indem er die Schreibsprache "Ultradoitsh" erfand und anwendete, die jetzt aber nur noch zu "Wunschdoitsh" ermäßigt erscheint.
: Zuviel Luxus — Firma feuerte ihren Chef. Berliner Kurier, BerlinOnline, , Brandenburg
Luxuriöse Geschäftsführung, Privatarbeit — so einige Vorwürfe der Gesellschafter an Dieter Uhlig (45). Allein von Januar bis März soll er sich für 10 000 Mark weitergebildet haben. […] "Das mit dem Auto stimmt", sagte Uhlig. […] Die anderen Vorwürfe weist er zurück. Bei den Weiterbildungen (u.a. Rechtschreibreform, Investitionszulagen-Gesetz) "hat es sich um Firmen-Seminare gehandelt."
In Kürze Die Presse, , Kultur/Medien
An den zahlreichen Aktivitäten rund um dieses entscheidende Volks­begehren will sich der Verein "Muttersprache" beteiligen […]

28. 5. 1999

: Brockhaus kämpft mit Rechtschreibreform. Gewinn erneut geschrumpft. Handelsblatt, , Unternehmen und Märkte: Nachrichten
Eine Ursache seien Absatzprobleme mit dem Rechtschreib­lexikon Duden in der ersten Hälfte 1998 gewesen, sagte der Finanzchef Karl-Josef Schmidt. Nach der Bestätigung der Rechtschreib­reform durch das Bundes­verfassungsgericht im vergangenen Juli habe der Absatz wieder angezogen. […] Seit 1996, als der neue Rechtschreib­duden der Brockhaus-Gruppe Rekorderlöse von 280 Mill. DM eingebracht hatte, ist der Umsatz damit um mehr als 100 Mill. DM zurückgegangen.

Vgl. Frankfurter Neue Presse vom 1. 6. 1999!

: Gegendarstellung -betr.: "Rechtsextremist gegen die Rechtschreibereform", taz-Berlin vom 12.5.1999, Seite 19. taz Berlin, , nr. 5845, s. 19
Hierzu stelle ich fest: Ich war von 1992 bis 1993 Mitglied der "Berliner Gefährtschaft im Aufbau". Hierbei handelt es sich um einen losen Zusammen­schluß freireligiöser Menschen zur Brauchtums­pflege, der mit dem Verein "Artgemeinschaft e. V." nicht identisch ist.

27. 5. 1999

: Urteile zu Volksbegehren am 2. Juni. Verfassungsgericht tagte zu Rechtschreibreform. Berliner Zeitung, , Berlin
Die geringe Resonanz führen die Initiatoren auf schlechte Bedingungen zurück, unter denen das Volks­begehren ihrer Meinung nach stattfindet.
: Unterschriften gegen Reform. Für die alte Rechtschreibung. Nordkurier-Online, , Lokales Fenster Waren
"Da nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern gleichzeitig in Berlin, Bayern und Bremen Volksbegehren gegen die Rechtschreib­reform laufen, ist zu erwarten, daß die Wörterbuch-Herausgeber immer weiter zur altbewährten Orthographie zurückgehen", meinen die Organisatoren des Volksbegehrens.
: Schreibreform: Kritik an Berliner Senat. Sindelfinger Zeitung, , Politik
Vor dem Berliner Verfassungs­gerichtshof sagte Rechtsanwalt Jörg Seppelt am Mittwoch für den Berliner Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege, der Senat habe zu wenige Stellen zum Auslegen der Unterschriften­listen benannt, und die Öffnungszeiten seien sehr ungünstig.
: Gericht behandelt Volksbegehren. taz Berlin, , nr. 5844, s. 19
Das Berliner Verfassungs­gericht wird am 2. Juni über eine Verbesserung der Bedingungen für das Volksbegehren gegen die Rechtschreib­reform entscheiden.
: Unterschriften sammeln im Hinterhof. Gegner der Rechtschreibreform fühlen sich vom Senat behindert — Klage vor Verfassungsgericht. Die Welt, , nr. 120, s. 2, Hauptstadt
Die erste Hürde im Kampf für einen Volksentscheid wurde in der Hauptstadt relativ leicht genommen. Der Sieg des Volksbegehrens in Schleswig-Holstein hatte Mut gemacht. Doch jetzt, während der wichtigsten Etappe des Bürgerprotestes, lähmt die Reformgegner ihre Wut: auf den Berliner Senat. […] Vor dem Berliner Verfassungs­gericht wollen sie erstreiten, daß der Senat 300 Auslagestellen mit längeren Öffnungszeiten einrichtet und der Europawahltag dem Volksbegehren zur Verfügung steht.

26. 5. 1999

: Neuer Termin zu Volksbegehren. Berliner Morgenpost, , Berlin
Das Verfassungsgericht wird am Mittwoch über die Modalitäten des Volksbegehrens «Schluß mit der Rechtschreib­reform» verhandeln.

22. 5. 1999

: Unterschriften gesammelt. Nordkurier-Online, , Lokales Fenster Neustrelitz
Während einer Unterschriftenaktion für die Volksinitiative "Stoppt die Rechtschreibreform" ließen sich die meisten gestern nicht lange bitten und setzten ihren Namenszug in eine der Listen.
: Rund 10.800 gegen Rechtschreibreform. taz Berlin, , nr. 5841, s. 32
Exakt 10.789 Berliner haben bisher im Rahmen des Volksbegehrens gegen die Rechtschreibreform unterschrieben.

20. 5. 1999

: Aktion gegen neue Rechtschreibung. Nordkurier-Online, , Malchin
Die Volksinitiative "Wir stoppen die Rechtschreibreform" wird am morgigen Freitag ab 10 Uhr am Stavenhagener Sky-Markt im Einkaufszentrum Unterschriften sammeln.
: Computer-Tips und Tricks. Hannoversche Allgemeine, , Wirtschaft
Voraussichtlich im August dieses Jahres werden die Nachrichtenagenturen und Tageszeitungen in Deutschland umstellen — und damit die alten Rechtschreibregeln langsam aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden. Wenn Sie diesen Schritt mitgehen wollen, sollte auch die Rechtschreibprüfung Ihrer Textverarbeitung die neuen Regeln beherrschen. Microsoft bietet für Word für Windows 6.0, 95 und 97 eine entsprechende Erweiterung an. Sie ist übers Internet zu beziehen.

Die datei für die rechtschreibkontrolle wird schon seit zwei jahren angeboten, aber die entsprechende datei für die silbentrennung haben wir immer noch nicht gefunden.

19. 5. 1999

: Bemerkenswert ist . . . Singener Wochenblatt,
. . . dass Pfingsten ja das Fest der Sprache ist. […] Die Rechtschreibreform soll der besseren Verständigung ja auch dienen. Also schreibe ich seit dieser Ausgabe das "daß" als "dass"! Schritt für Schritt werden wir uns der neuen deutschen Rechtschreibung anpassen, denn das neue Redaktions-System des Wochenblatts besitzt auch eine neudeutsche Rechtschreibhilfe. Das ist eine wichtige Hilfe für altdeutsche Sprachschöpfer!
: Aus dem Wortbackshop. Süddeutsche Zeitung, , Feuilleton
Sprachschützer verhinderten das Schlimmste, glaubte man, doch jetzt haben sie offenbar kapituliert. Das Institut für deutsche Sprache (IdS) vermeldet, daß englische Computer-Ausdrücke Bestandteile der deutschen Sprache seien. Späte Einsicht, aber es ist gut, daß die Sprachwissenschaft der Sprachwirklichkeit wie ein lahmer Esel hinterherhinkt. Ein letztes Wiehern, etwa mittels neuer Rechtschreibung den Bürgern Sprachgesetze aufzuzwingen, verhallt schon jetzt, noch bevor die Regeln rechtsverbindlich sind.

18. 5. 1999

: TV-Schreibkurs, Teil 2. Tips für die neue Rechtschreibung. Trierischer Volksfreund,
Teil 2 des TV-Schnellkurses zur Rechtschreibreform beschäftigt sich mit der neuen Regel zum Buchstaben ß.

14. 5. 1999

: Wo Paella in serbischer Bohnensuppe schwimmt. Gnadenlos: Sinasi Dikmen im Mehringhof. Berliner Morgenpost, , Feuilleton
Doch Kabarettist Sinasi Dikmen tröstet sich und sein Publikum: «Nach der Rechtschreibreform ist die deutsche Sprache viel türkenfreundlicher geworden.»

13. 5. 1999

: Reformgegner: Kontakte zu rechtem Verein? Initiator des Volksbegehrens bestreitet Vorwürfe. Berliner Zeitung, , Berlin
Der Initiator des gerade begonnenen Volksbegehrens gegen die Rechtschreibreform, Gernot Holstein, soll Kontakte zur rechten Gruppe "Artgemeinschaft e.V." haben. […] Volksbegehren-Mitinitiator Ernst Steppan soll der im rechten Spektrum angesiedelten "Jungen Freiheit" ein Interview gegeben zu haben. Nach Angaben von Gernot Holstein habe er seit Jahren mit der "Artgemeinschaft" nichts mehr zu tun.

12. 5. 1999

: Ein heiter holpernder Hörgenuss. In der Kreisbibliothek machte Peter Blochwitz in "NeuDeutsch" seinem Reformstau Luft. Lausitzer Rundschau, , Spremberg
Dass der Großteil der neuen deutschen Rechtschreibregeln ein einziger, die Sprache nicht mal sehr vereinfachender, Lacher ist, fanden wir ja immer schon. RUNDSCHAU-Feuilletonist Peter Blochwitz erklärt uns aber auch warum. Aus seinen satirischen Sammelbändchen "NeuSchreib. Richtig schreiben — trotz Rechtschreibreform" und "NeuDeutsch. Kleine (Fremd)Wortkunde" las er am Montagabend im vollbesetzten Foyer der Kreisbibliothek in Spremberg.

Und zu welchem lacher gehört die schreibung am Montagabend?

: Rechtsextremist gegen die Rechtschreibreform. Mitorganisator des Volksbegehrens soll rechtsextremer "Artgemeinschaft" angehören. taz Berlin, , nr. 5833, s. 19
Gernot Holstein, prominentes Mitglied des Berliner Vereins für Rechtschreibung und Sprachpflege (BVR), der seit Montag Unterschriften für das Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform sammelt, ist nach Angaben des Antifaschistischen Presse-Archivs Mitglied der "neonazistischen" Artgemeinschaft. […] Ernst Steppan, Vorsitzender des BVR, sagte gegenüber der taz, er distanziere sich natürlich von jeglichen ausländerfeindlichen und rassistischen Äußerungen. Dennoch sehe er vorerst keine Konsequenzen für eine Zusammenarbeit mit Holstein, da das Volksbegehren "in keinster Weise politisch gerichtet" sei.
: TV-Leser lernen die neue »Ortografie«. Trierischer Volksfreund bietet Schnellkurs zur neuen Rechtschreibung — Änderungen im Blatt ab 1. August berücksichtigt. Trierischer Volksfreund,
In regelmäßiger Folge erläutert die TV-Redaktion in verständlicher Form die neuen Regeln, die vom 1. August an auch in der Zeitung berücksichtigt werden.

11. 5. 1999

: Start zum Volksbegehren gegen Rechtschreibreform mit Pannen. Berliner Morgenpost, , Berlin
Für die Organisation des Volksbegehrens ist der Senat verantwortlich. Die Initiatoren werfen ihm aber vor, den Erfolg verhindern zu wollen.
: Volksbegehren gegen die Schreibreform hat begonnen. Berliner Morgenpost, , Köpenicker Morgenpost
Bereits eine Stunde nach Auslegung der Unterschriftenbögen für das Volksbegehren «Schluß mit der Rechtschreibreform» hatten sich im Rathaus fünf Befürworter eingetragen.
: Wenige unterschrieben gegen Rechtschreibreform. Volksbegehren läuft nur schleppend an / Initiatoren werfen Senat Behinderung vor. Berliner Zeitung, , Berlin
Das Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform ist am Montag nur schleppend in Gang gekommen.
: Sprachpfleger auf verlorenem Posten. taz Berlin, , nr. 5832, s. 22
Anders als die Sprachpfleger hatten frühere Initiativen dieses eigentliche Volksbegehren, die zweite Stufe des komplizierten Verfahrens, gar nicht erst erreicht. […] Gleichwohl sieht Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) nach Auskunft ihrer Sprecherin dem Ergebnis der Unterschriftenaktion "mit großer Gelassenheit entgegen".

10. 5. 1999

: Geschwänztes a. Ein grüner Vorschlag zur Befriedung der Schriftsprache. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 107, s. 5, Politik
Das Kosovo heißt auf serbisch Kosovo und auf albanisch Kosova. "Diejenigen, die für eine Verständigung zwischen beiden Völkern eintreten, benutzen die Form Kosov@, um ihre Neutralität zu verdeutlichen", heißt es in einer Verlautbarung des Fachbereichs Außenpolitik der Bündnisgrünen. Von den Erfindern des Binnen-I, mit dem eines der Grundübel der deutschen Sprache ausgemerzt wurde, ihr Hang zum Maskulinen, durfte man in der Tat auch einen wesentlichen Beitrag zur schriftlichen Befriedung des Balkans erwarten.
: Volksbegehren startet. Initiative gegen Rechtschreibreform braucht 240.000 Unterstützer für Erfolg. taz Berlin, , nr. 5831, s. 18, Berlin Aktuell
Die Initiatoren des Volksbegehrens halten Anzahl und Öffnungszeiten der Auslegestellen nach wie vor für nicht ausreichend. Sie haben daher inzwischen das Verfassungsgericht angerufen.

9. 5. 1999

: Volksbegehren beginnt am Montag. Berliner Morgenpost, , Berlin
Jetzt startet die zweite Stufe des Volksbegehrens. Sie unterliegt scharfen Richtlinien. Insgesamt müssen sich 243 000 Berliner, zehn Prozent der Wahlberechtigten, gegen die Reform eintragen, damit das Volksbegehren erfolgreich ist.

7. 5. 1999

: Das Leiden des 20. Jahrhunderts. Weshalb im 3. Jahrtausend alles leichter wird. Frankfurter Rundschau, , Feuilleton
Das größte Leiden des 20. Jahrhunderts, behauptet unser Freund R., Systemtheoretiker, bestand vom ersten Tag an darin, daß es halt das 20. Jahrhundert war. […] Aber auch auf allen anderen Feldern, so unser Freund R., machte sich der Bedeutsamkeitsdruck des 20. Jahrhunderts unangenehm bemerkbar. […] Allüberall hat sie gedrückt: Das Bauhaus in Weimar, dann Dessau wollte Das Haus kreieren; man wußte, wie Die Wohnung ausschaut. Der Tisch für die Mahlzeiten, Die Lampe, die ihn erhellt. Der Lampenschalter. Die Türklinke. Das Teeglas, kichert der Systemtheoretiker. — Zu schweigen von den anderen großen Reformprojekten, die gleichzeitig kursierten, die Nacktkörperkultur, die Kleinschreibung, der Vegetarismus: Also die endgültige Ernährung (ohne Fleisch), die endgültige Orthographie, die endgültige Bekleidung (keine).
: "Es gibt kein Zurück": Berlins Erfahrungen mit der Rechtschreibreform. Die Presse, , Kultur/Medien
Eberhard Diepgen, Berlins Bürgermeister, und Bayerns Kultusministerin Monika Hohlmeier halten Änderungen der Rechtschreibreform für nicht mehr möglich. […] Obwohl Bayern in der Rechtschreibung einen "Änderungsbedarf" gesehen habe, habe es eine Reihe zu weit gehender Vorschläge abgelehnt. "Auf diese Weise sind uns zum Beispiel die radikale Kleinschreibung und Schreibweisen wie keiser, bot, al, atlet oder frefel erspart geblieben. Für ein Kippen der Reform sehe ich aber keinen Anlaß."

6. 5. 1999

: Klage gescheitert. Berliner Morgenpost, , Berlin
Die Gegner der Rechtschreibreform sind in Berlin mit einer Klage gegen die Bedingungen für das Volksbegehren vor dem Verwaltungsgericht gescheitert.
Ausschreibung läuft europaweit. Die Stadt bestellt jährlich Schulbücher für durchschnittlich 1,5 Millionen Mark. Pforzheimer Zeitung, , Pforzheim
Die Rechtschreibe-Reform spiele übrigens keine Rolle bei der Buchbestellung, die auch ohne diese Reform bei rund 1,5 Millionen Mark in diesem Jahr gelegen hätte. "Aber natürlich achten wir darauf, daß bei Neubestellungen die Bücher nicht in der alten Schreibweise verfaßt sind."

5. 5. 1999

Auf NeuSchreib-Pfad mit Peter Blochwitz. Autorenlesung heiterer Art in der Bibliothek. Lausitzer Rundschau, , Spremberg
Peter Blochwitz, Kulturredakteur der RUNDSCHAU und Autor von "NeuSchreib", mit "Seee-lefant" als Blickfang, liest am 10. Mai um 19 Uhr in der Spremberger Bibliothek. Dort stellt er seine vergnügliche Hilfe für alle, die trotz der Rechtschreibreform richtig schreiben wollen, persönlich vor. […] Zwar hätte Blochwitz die wahre Demokratie gern gesehen unter dem Motto: "Schreipt wieh ier wollt, rehgeln giebt ess nichd!" Immerhin wurden die Rechtschreibregeln von 212 auf 122 reduziert. Von den 52 Kommaregeln sind nur noch neun geblieben.

4. 5. 1999

: Landschaftsgärtner unter sich. Die Deutsche Akademie tagte in Erfurt. Neue Zürcher Zeitung, , nr. 101, s. 65, Feuilleton
Die Rechtschreibreform bleibt für die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung eine offene Wunde. Auch ohne auf dem Programm zu stehen, beherrscht sie die Pressekonferenzen. […] es mehren sich die Anflüge von Resignation.

3. 5. 1999

: Klage gegen «Behinderungen». Berliner Morgenpost, , Berlin
Die Gegner der Rechtschreibreform wollen gegen angebliche Behinderungen bei dem geplanten Volksbegehren klagen. Der Berliner Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege kündigte am Sonntag an, eine einstweilige Anordnung zu beantragen, um die Bedingungen zu verbessern.
: Tiefes Bedauern, keine Resolution. Die Akademie für Sprache und Dichtung stellt sich zaghaft vor Peter Handke. Berliner Zeitung, BerlinOnline, , Feuilleton
Die Rechtschreibreform beurteilt die Akademie weiter kritisch. Akademiepräsident Meier bezeichnete in Erfurt Dreifach-Konsonanten als "unnütz und häßlich". "Gerade bei der Getrenntschreibung und Worten wie Schlammmasse sehe ich ein Einfallstor für ziemlich chaotische Schreibgewohnheiten", sagte Meier. Er kritisierte, daß die Nachrichtenagenturen die neuen Schreibweisen übernähmen. Das sei vorauseilender Gehorsam.

Hat der akademiepräsident wirklich "Worten" gesagt? Auch für leute, die weniger sprachsensibilität und differenzierungswillen für sich in anspruch nehmen, sind das "wörter".

: Stumme Landschaften. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung tagte in Erfurt. Die Welt, , nr. 101, s. 15, Feuilleton
Doch nun war es hohe Zeit für weitere Kritik an der Rechtschreibreform. "Hier wird ein Wort vernichtet", sagte der Akademiepräsident und beklagte, daß die Vokabel handvoll in Zukunft nicht mehr zusammengeschrieben werden soll. "Ich dachte nach Kriegsende, daß sich die Deutschen den vorauseilenden Gehorsam abgewöhnt hatten, aber leider ist dem nicht so." Weshalb? Weil einige Nachrichtenagenturen die orthographischen Neureglungen schon fleißig umsetzen. Die herbeibemühten Parallelen sind schlichtweg obszön. Anstoß daran schien freilich niemand zu nehmen.
: In musikalischer Feierstimmung. Yvonne Wiedstruck Stargast der 7. Classic Night im Sophienhof. Kieler Nachrichten,
Dann sollten zu Johanns Jubiläum ordentlich die Sträuße fliegen, die per Programmzettel-Entscheid allesamt im Sinne der restdeutschen Schreibreform zu Cousins des Münchener Richard mutierten.

Die schreibreform muss für alles herhalten, auch wenn sie aus zwei gründen nichts dafür kann (diftong und eigenname). Zur erläuterung für schweizer leser, die das ß nicht mehr kennen und deshalb die unterscheidung gar nicht machen können: Der deutsche komponist Richard Strauss hat mit den wiener komponisten Strauß nichts zu tun.

: Zum Stand der Orthographiereform — Wiederwahl des Vorsitzenden. Der Sprachdienst, , 43. jg., nr. 3, s. 121, Aus der GfdS
Im Rahmen der Arbeit der Gesellschaft für deutsche Sprache und der Volkshochschule Dortmund hielt Prof. Dr. Hermann Zabel, Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Dortmund, am 11. Februar einen informativen Vortrag zur gegenwärtigen Diskussion um die neue Rechtschreibung.
: Otto Nüssler gestorben. Der Sprachdienst, , 43. jg., nr. 3, s. 117, Aus der GfdS
In seine Zeit als Geschäftsführer der Gesellschaft für deutsche Sprache fällt die Diskussion um die Neuordnung der Rechtschreibung. Auf seine Initiative berief die Gesellschaft 1974 ihre Rechtschreibkommission.