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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

presseartikel → 2025
nachgeführt , 2025-01-22
ortografie.ch ersetzt sprache.org ortografie.ch ersetzt in zukunft sprache.org

Aus presse und internet

2025-01-14

neu : Deutschstunde: Ein belämmerter Kampf um den Tollpatsch. , , Blogs & Kolumnen (770 wörter)
Die Abschaffung historischer Schreibweisen durch die Rechtschreibreform stieß nicht selten auf großen Widerstand. […] „Belämmert“ hat etymologisch (worthistorisch) nichts mit den Lämmern zu tun […]. Es handelt sich vielmehr um das 2. Partizip des mittelniederdeutschen Verbs „belemmer[e]n“ (niedergedrückt, betreten, übel, verlegen gemacht) und wurde deshalb im 18. Jahrhundert mit „e“ ins Hochdeutsche übernommen. Trotzdem meinten die Reformer 1996, man könne ja nicht jedem Kita-Kind ein Examen in Mittelniederdeutsch oder Altsächsisch zumuten, damit es später die komplizierte Rechtschreibung beherrsche. Deshalb wurde „belämmert“ mit „ä“ zur amtlichen und alleinigen Schreibweise.
neu : Winfried Kretschmann will, dass Heranwachsende (noch) weniger lernen. , , Kolumnen (692 wörter)
Dass die bodenlos verkorkste Rechtschreibreform (Schlechtschreibreform) nicht nur ein Kniefall vor einer fortschreitenden Legasthenisierung der Gesellschaft und einem allgemeinen Sprachverfall gleichkam, hat Kretschmann nicht auf seinem KI-Schirm.

Wir auch nicht.

2025-01-11

: Antidot gegen die Verachtung der Politik. Frank­furter All­gemeinen Zeitung, , nr. 9, s. 9, Feuilleton (1648 wörter)
Im Jahr 1998 […] durften die schleswig-holsteinischen Bürger in einem Volksentscheid über die Rechtschreibreform abstimmen. Sie lehnten sie mit einer Mehrheit von 56,4 Prozent ab. Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) hatte zuvor angekündigt, ein solches Ergebnis durch den Landtag ohnehin wieder außer Kraft setzen zu wollen. Robert Habeck, der erst zehn Jahre später in den Kieler Landtag einzog, kommentierte das 2021 dann so: Die Menschen neigten zum Festhalten an der Vergangenheit, doch sei das Ergebnis der Volksabstimmung „nicht der Weisheit letzter Schluss“ gewesen. „so hob der Landtag den Beschluss wieder auf.“ […] Ob die Rechtschreibreform ihrerseits für ihn der Weisheit letzter Schluss war, bleibt […] offen. Immerhin hält er fest, dass am Ende alle Seiten beschädigt waren. Vor allem das Verfahren selbst war ad absurdum geführt worden. Wer sich für mehr direkte Bürgerbeteiligung einsetzt, wird das kaum unter der Kieler Voraussetzung tun wollen, dass Volksentscheide keinerlei bindende Wirkung entfalten.