Im deutschen Alphabet führt das "ß" ein Mauerblümchendasein. Damit nicht genug, gehörte es bei auch beim quälend langen Prozess der Rechtschreibreform zu den Geschlagenen, haben es die Regelwerker doch aus einer ganzen Reihe von Wörtern verbannt, in denen es über Jahrhunderte heimisch war. […] Und hatten nicht die Schweizer schon Anfang des 20. Jahrhunderts begonnen, diese Sonderform des doppelten "s" aus ihrem Schriftdeutsch zu entfernen? Schon, aber seit wann sagen uns die südlichen Nachbarn, was rechtes Schreiben ist? Nun aber dies: Auf Antrag des DIN-Institus hat das ISO das große "ß" in den Zeichensatz ISO-10646 oder auch Unicode aufgenommen und ihm die Bezeichnung 1E9E zugewiesen.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Albrecht-Heider, Christoph
Man hätte bei der Rechtschreibreform das X streichen sollen. Wilhelm Busch hat seinem Naturgeschichtlichen Alphabet, dem wir den schönen Zweizeiler "die Lerche in die Lüfte steigt, der Löwe brüllt, wenn er nicht schweigt" verdanken, den Buchstaben x schlicht unterschlagen.
Auf dass die Erregung über die Rechtschreibreform noch in den Altweibersommer – und damit, so viel Kalauer muss sein, ins Altweibersommerloch – hinübergerettet werden kann, wendet sich die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in dieser Angelegenheit am Montag, 30. August, in Berlin an die Presse, jenes Institut also, das die Debatte – aber auch die deutsche Sprache – um den Begriff "Rückbau der Reform" bereichert hat.
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