Vielleicht sind die Tage des traditionellen "ersten Buchs" der Zeitung ebenso gezählt wie die des Duden. Vielleicht gibt es dazwischen kommunizierende Röhren: Hundert Jahre lang gelang es dem Herrn Duden, die deutsche Sprache stramm zu regeln. Das ist mit der missglückten Schreibreform ein für allemal aus. Und seit hundert Jahren etwa gibt es die stramme Hierarchie dessen, was in die Zeitung kommt. Vielleicht steht ja bald eine Reportage auf Seite 1.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Büscher, Wolfgang
Eine Schöneberger Minipartei, die sich BPR abkürzt, agitiert an den Laternen um den Kleistpark herum "gegen Parkraumbewirtschaftung, Kriegssteuern und Rechtschreibreform". […] Hier spricht der Kiez. […] Allet Übel, spricht sie, kommt von oben. Allet neumodischer Mist. Parkgebühr, dussliges neues Deutsch, und nun auch noch Bin Laden. […] Mit dieser Haltung, in der eine volkstümliche, zivile Tapferkeit steckt, hat Berlin schon den letzten Krieg ja, man ist versucht zu sagen, irgendwie dann doch noch gewonnen.
Mit jeder neuen Hausorthografie, die ein Verlag nach dem anderen ausgibt, bröckelt das amtliche Sprachmonopol. […] Ist das ein Schaden? Kaum. Babylonische Sprachverwirrung muß niemand fürchten.
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