Jede gesellschaftliche Konvention könnte besser sein, als sie ist; so auch ein Rechtschreibungssystem. Deshalb waren und sind fast in jeder Sprachgemeinschaft orthographische Regelungen Gegenstand von Reformüberlegungen. Solche haben in dem zu Ende gehenden Jahrhundert in der Mehrzahl der europäischen Sprachen zu orthographischen Neuerungen verschiedenen Ausmaßes geführt. (Wo an der Rechtschreibung nichts verändert wurde, lag das nicht allemal an ihrer Vortrefflichkeit – auch ihre Unreformierbarkeit oder gesellschaftliche Unbeweglichkeit können die Ursache sein.) […] Die Reform wegen ihrer Unzulänglichkeit abzulehnen bedeutet nicht, den Weg für gründlichere Verbesserungen frei zu machen; vielmehr würde damit das Geschäft derjenigen besorgt, welche die deutsche Rechtschreibung auf unabsehbare Dauer zur Unveränderlichkeit verurteilen wollen.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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