Dass eine nennenswerte Zahl von Deutschen imstande wäre, völlig fehlerfrei zu schreiben, kann ausgeschlossen werden – spätestens seit Dieter E. Zimmer in der ZEIT vor einem Vierteljahrhundert zehn Testsätze mit 75 Fehlern veröffentlichte, deren Korrektur selbst Profis überforderte (auch Deutschlehrer machten dabei im Schnitt 39 Fehler). Die Rechtschreibreform hat die Lage verbessert, aber wirklich einwandfreie Texte, zumal ohne Korrekturprogramm und visuelles Lektorat, bleiben ein fernes Ideal.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Drieschner, Frank
Wo die Herrschenden stur jede Reform verhindern, wo mit dem Druck von außen die Unzufriedenheit im Inneren wächst, da, lehrt uns die jüngste Geschichte, ist die Revolution nicht weit. Das gilt auch in der Rechtschreibung. […] Wie es tatsächlich um den äußeren Druck auf die Rechtschreibung steht und wie um unsere Fähigkeit zur Bewahrung der althergebrachten Orthographie, lehrt uns eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur. „UNESCO: Analphatentum eine Herausforderung an das Weltgewissen.“ dpa schreibt diesen Satz Federico Mayor zu, dem Generaldirektor der Organisation. Vielleicht war dem Mann angesichts von 42 Millionen Analphabeten allein in den reichen Ländern der Welt die Orthographie wirklich schnuppe; vielleicht hatte auch nur ein Redakteur keine Lust mehr zum Dienst nach Vorschrift des Dudens. Beides würde auch erklären, wieso trotz der „Fortschritte in der Schulbildung“ für Mayor laut dpa „der Analphetismus Anlaß zur großer Sorge“ bleibt.
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