Eisenberg gehörte zu den engagiertesten Kritikern der Rechtschreibreform und war maßgeblich am Kompromissvorschlag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung beteiligt.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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F.A.Z.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung wird ihre Rechtschreibung vom 1. Januar 2007 an den in den Schulen gebräuchlichen Schreibweisen weitgehend anpassen. Die Redaktion wird dabei nach Möglichkeit die wieder zugelassenen Schreibweisen der bewährten Rechtschreibung verwenden.
In zahlreichen Fällen nennen die Wörterbücher mehrere zulässige Varianten, wobei die Redaktion des "Wahrig" in der Regel die bewährten Schreibweisen empfiehlt […]. In Zweifelsfällen wird sich diese Zeitung deshalb künftig vor allem an Wahrigs Wörterbuch "Die deutsche Rechtschreibung" orientieren. Aber auch dieses Nachschlagewerk hat leider nicht alle Unsinnigkeiten der Reform rückgängig gemacht. […] F.A.Z.-Schreibweise […] behende […] greulich und Greuel […] numerieren, plazieren, rauh, Quentchen, schneuzen, Stengel, Tolpatsch.
Seitdem die Reform der Rechtschreibreform durch die Wiederzulassung zahlreicher Varianten die weitgehende Verwendung der bewährten Rechtschreibung möglich macht, ist die Frankfurter Allgemeine Zeitung grundsätzlich zu einem Kompromiß bereit.
Medienberichte, die einen "Schwenk" der F.A.Z. bei der Rechtschreibung unterstellen, entsprechen nicht den Tatsachen.
Die Kulturhoheit der Länder führt nicht automatisch zu den richtigen Antworten, wie die Rechtschreibreform gezeigt hat. Soll nun der Bund steuernd eingreifen, um die Einheit der deutschen Sprache zu retten? — Ich glaube, bei gutem Management ist die Gemeinschaft der Länder in der Lage, solche Probleme selbst zu lösen. Ich hoffe sehr, daß es ein gutes Ende gibt und die Zehetmair-Kommission zu einem Ergebnis kommt, mit dem wir alle leben können. Unsere Kinder sollten eine Zeitung lesen können, die die gleiche Sprache verwendet, die sie auch in der Schule gelernt haben. Wenn nicht einmal das garantiert werden kann, dann nützen auch die schönsten bildungspolitischen Bemühungen nichts.
Was zu befürchten war, ist eingetroffen: Die erste inhaltliche Sitzung des neuen Rates für Deutsche Rechtschreibung hat als einziges konkretes Ergebnis die Einrichtung eines neuen Gremiums erbracht.
Die Kritiker würden in den Entscheidungsprozeß nur formell eingebunden, die Resultate der Beratungen stünden bereits fest, begründete die Schriftstellervereinigung ihre Entscheidung, die Mitarbeit […] abzulehnen. […] Ob der bereits gründlich desavouierte Rat überhaupt zustande kommt, erscheint zunehmend fraglich.
Mehrere deutsche Verleger widersprachen dem Verband der Schulbuchverlage, der vor den Kosten einer Rücknahme der Reform warnt. "Die langfristige wirtschaftliche Belastung durch die weitgehend absurde Rechtschreibreform ist mit Sicherheit höher zu veranschlagen als die kurzfristigen Mehrkosten für eine Rückführung", sagte Wolfgang Balk, Verleger des Deutschen Taschenbuchverlags, der Sonntagszeitung.
Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) hat sich abermals für eine Rücknahme der Rechtschreibreform ausgesprochen und zugleich eine Darstellung des Verbands der Schulbuchverlage über die dabei entstehenden Kosten als "Schreckgespenst" zurückgewiesen.
Unterdessen hat sich der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel als bereits fünfter Ministerpräsident für eine Rücknahme der Reform ausgesprochen.
Altbundespräsident Walter Scheel (FDP) warnte derweil vor einer drohenden "Sprachanarchie". Er selbst habe immer wieder Versuche unternommen, die neue Rechtschreibung auszuprobieren, aber vieles habe überhaupt keinen Sinn ergeben und "einfach nur lächerlich" gewirkt.
Die Schüler, die sie anwenden, mögen Sommerferien haben, die öffentliche Kritik an der Rechtschreibreform jedoch wird immer heftiger. Schriftsteller und Politiker haben die Reform erneut scharf angegriffen und gefordert, zur alten Schreibweise zurückzukehren.
Wolfgang Balk, Verleger des in München ansässigen Deutschen Taschenbuchverlags, hat sich in der jüngsten Ausgabe des Branchenmagazins "Buchmarkt" entschieden gegen die Rechtschreibreform ausgesprochen. Balk nennt die Reform ein "kulturpolitisches Desaster ersten Ranges" […].
Der Schriftsteller Reiner Kunze ist in diesem Jahr einer der beiden Preisträger der Schweizer "Stiftung für Abendländische Besinnung". […] Kunze wird nach Angaben der Stiftung "für seinen Einsatz gegen die Unvernunft der Eingriffe in Sprache und Rechtschreibung" ausgezeichnet und für seine "ebenso wertvollen wie notwendigen Bemühungen im Umgang mit unserer Sprache und ihrer Schreibweise".
Der Münchner Historiker wird für seine engagierten Äußerungen zur Bildungspolitik und zur Rechtschreibreform ausgezeichnet.
Seit 1996 hat Ickler in mehreren umfangreichen Essays in dieser Zeitung die eklatanten Widersprüche der Rechtschreibreform dargelegt und auch die im vergangenen Jahr erschienene 22. Auflage des "Duden" einer detaillierten Kritik unterzogen.
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ist am Donnerstag mit einem „dringenden Aufruf“ an die Öffentlichkeit getreten, „die Einheit der deutschen Schreibung zu retten“, indem zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt werde. Der Appell richtete sich an Zeitungen, Verlage, Betriebe und staatliche Stellen. „Diese Reform war von Anfang an eine Mißgeburt“, schrieb die Akademie […].
Der Appell, den die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Donnerstag veröffentlicht hat, hat folgenden Wortlaut […].
Die Entscheidung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, von diesem Dienstag an zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, findet weiterhin große und überwiegend zustimmende Resonanz. Seit Bekanntgabe des Beschlusses, also binnen vier Tagen, gingen mehr als 1700 Zuschriften bei der F.A.Z. ein; mehr als vier Fünftel der Schreiber begrüßten die Rückkehr zu den alten Regeln. Ein ähnliches Meinungsbild gibt die Abstimmung auf der Internet-Seite der F.A.Z. (www.faz.de) wieder […]. Rund 82 Prozent der Besucher sprachen sich für die Rückkehr zur alten Schreibweise aus. Zwölf Prozent stimmten dagegen, sechs Prozent waren für eine Mischform.
Bundesbildungsministerin Bulmahn (SPD) und die Kultusminister der Bundesländer lehnen eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung ab. […] Forderungen mehrerer Politiker, die Reform im Bundestag zu erörtern, lehnte die Ministerin ab. Rechtschreibregeln seien "keine politische Entscheidung".
Auch altgediente Redakteure der Frankfurter Allgemeinen Zeitung können sich nicht daran erinnern, dass es jemals eine solche starke und nahezu einhellige Leser-Reaktion gegeben habe: Seit Bekanntgabe des Beschlusses dieser Zeitung in der Donnerstag-Ausgabe, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, erreichten uns rund tausend Briefe, Telefaxe und E-Mails sowie ungezählte Telefonanrufe. Fast alle, die geschrieben haben, begrüßten die Entscheidung; 52 Leser kritisierten sie (Stand Freitagmittag).
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