willkommen
kontakt
impressum
suchen

Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

presseartikel → autoren
ortografie.ch ersetzt sprache.org ortografie.ch ersetzt in zukunft sprache.org

neue personensuche

Flückiger, Max

(): Briefkasten. Sprachspiegel, , 61. jg., nr. 6, s. 193 (266 wörter)
Frage: Welches ist die Intention oder der Grund der Gross­schreibung? Ich bin im Internet nicht fündig geworden. Antwort: […] Es ist mir seit 1984 noch ein Satz in Erinnerung geblieben: «Die deutsche Syntax ist am Geländer der Gross­schreibung empor­gewachsen.» Es ging darum, dass historisch zuerst die Gross­schreibung jener Wörter kam, die man hervor­heben wollte, dann eine zunehmende Reglementierung dieser gross zu schreibenden Wörter (der «Substantive» oder «Nomen»), damit einhergehend aber die freiere Stellung der Satz­glieder (der Syntax) innerhalb eines Satzes.

stellungnahme.

: Der Schreiber gewinnt – aber der Leser? Zur geplanten Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Neue Zürcher Zeitung, , nr. 282, s. 45, Feuilleton (1045 wörter)
Erleichterungen für den Schreiber, speziell für die Schule, sind nicht zu bestreiten, denn es gibt mehr feste Regeln und weniger Ausnahmen. Aller­dings ist zu befürchten, dass durch den Wegfall von Unter­scheidungs­möglichkeiten und die Einführung von Kann-Regeln dem Leser nicht gedient ist.
: Wie sanft ist die geplante Orthographiereform? Neue Zürcher Zeitung, (2551 wörter)
Die Vorschläge, die der Internationale Arbeitskreis für Orthographie in bezug auf die Zeichensetzung vorlegt, krempeln das bisherige Kommasetzungs­system um: Sie verwerfen heutige feste Regeln und stipulieren neue, die dann aber wieder mit einer Kann-Vorschrift relati­viert werden. Solch vage Regelungen helfen nun aber bloss dem Schreiber; dem Leser helfen sie nicht, erschweren vielmehr das Verstehen und führen wohl zu einer weiteren Abkehr von den Print­medien. Man kann sich aber vorstellen, dass "das Schulsystem" mit solchen "Regeln" sehr gut arbeiten kann. Der "Entscheidungs­spielraum" des Schrei­bers/Schü­lers wird grösser, seine Aus­bildung darf geringer bleiben: Die "Entscheidung" ist so ein blosses Ignorieren dehnbarer Regeln . . .

stellungnahme

: Vermehrte Grossschreibung statt «gemässigte» Kleinschreibung. Das Wiener Kolloquium über die Zukunft der deutschen Rechtschreibung. Neue Zürcher Zeitung, , nr. 241, s. 37, Feuilleton, scan (843 wörter)
Damit wir dem Prinzip der Substantiv­grossschreibung möglichst nahe kommen, gilt heute dafür die Parole: ver­einfachte Gross­schreibung. Diese soll erreicht werden 1. durch das möglichst konsequente Einhalten einer einfachen Grundregel, 2. durch das Ein­schränken von Ausnahmen und 3. durch Liberalisierung dort, wo keine wichtigen Sinn­unterscheidungen auf dem Spiel stehen.
: Rechtschreibreform? Zum Abschluss einer Umfrage. Neue Zürcher Zeitung, , nr. 293, s. 35, Feuilleton, scan (781 wörter)
Grundsätzlich wird eine Reform der Rechtschreibung befürwortet. […] Es ist anzustreben, die Reform gemeinsam mit allen deutsch­sprachigen Ländern durchzuführen. […] Bei diesen Beschlüssen stützte sich die Erziehungs­direktorenkonferenz […] auf die Auswertungs­ergebnisse der von der Pädagogischen Kommis­sion gestellten Fragen, die so lauteten: Frage 1: Halten Sie eine Rechtschreibreform grund­sätzlich für erforderlich? ­ Frage 3: Soll die Schweiz: a) Von sich aus Reformen anstreben (Alleingang)? b) Zusammen mit einem andern deutsch­sprachigen Land Reformen in die Wege leiten? c) Nur im Verband mit allen deutsch­sprachigen Ländern Reformen einleiten?
: Die «reaktionäre großschreibung». Eine Publikation zur Reform der Rechtschreibung. Neue Zürcher Zeitung, , morgenausgabe, nr. 276, s. 35, Feuilleton, scan
«Die rechtschreibung ist insbe­sondere gesellschaft­lich und gesellschafts­politisch schädlich […]» Das Taschen­buch, in dem diese Sätze (und ähnliche) zu lesen sind, verdankt seine Entstehung dem letzt­jährigen Frankfurter Kongreß «ver­nünftiger schreiben», an dem profilierte Vertreter der Kleinschreibung und Simplificateurs der deutschen Sprache – neben Leuten mit ab­gewogenerem Urteil – Referate gehalten haben, die dank diesem Buche nun einer weiteren Oeffentlich­keit zugänglich sind.
: Die Schreibweise von Eigennamen. Komplizierung der Regeln und Verlagerung der Schwierigkeiten bei Anwendung der Kleinschreibung. Typographische Monatsblätter, , nr. 5, s. 363 bis 366 (1500 wörter)
Die Befürworter der Klein­schreibung sa­gen, andere europäische Sprachen kä­men auch ohne Substantiv­groß­schrei­bung aus und die Benützer dieser Sprachen hätten weniger Schreib­probleme. Dies ist ernstlich zu be­streiten. Schreib­probleme haben zum Beispiel die Engländer und Franzosen […] mindestens so viele wie die Deutsch­sprachigen. Denken wir bloß an die Schwierigkeiten der Schreibung franzö­sischer oder englischer Laute […]. Und was die Verwendung der Groß­buch­staben betrifft, so werden auch diese einem besondern, zum Teil sehr willkürlichen und unlogischen Regelwerk unterworfen. […] Wie soll in dieser Materie in den Druckereien eine einheitliche Schreibweise eingehalten werden, wenn vom Regelwerk her dem Chaos Tür und Tor geöffnet werden? […] Der also nicht gelungene Versuch zu einer befriedigenden Regelung der Eigennamen­schreibweise beweist, daß die heutigen (ich betone: abgesehen von einigen Spitz­findigkeiten nämlich nicht so sehr großen) Schwierigkeiten der Groß- und Kleinschreibung sich bei Einführung der gemäßigten Klein­schreibung verlagern würden auf das Gebiet der Eigennamen­schreibung und dort in verstärktem Maße aufträten. […] Eine Regelung der Recht­schreibung aber, die die Schwierigkeiten bloß verlagert, ist unerwünscht.

neue personensuche