Die so genannte Rechtschreibreform ist nicht nur eine Kulturschande, sondern auch eine Demokratieschande. Man weiß nicht, was man mehr verachten soll: die Inhalte der Reform oder die Art ihrer staatsstreichartigen Durchsetzung.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Grosser, Hans-Jürgen
Der Artikel von Jörg Metes findet meine volle Zustimmung. Aber es schreiben bei weitem nicht alle Tipp. Ich bin Deutschlehrer und erkläre den Schülern, daß meine Tips zur Lösung von Aufgaben wohlgemeinte Ratschläge sind und deshalb nichts mit dem zufälligen oder beliebigen Tippen auf einem Lottoschein zu tun haben.
Wohlgemeint oder wohl gemeint, jedenfalls falsch.
Gerade die veränderte ss/ß-Schreibung macht für jeden halbwegs gebildeten Bürger die Überflüssigkeit und Schädlichkeit des ganzen Unternehmens sichtbar. […] An die Ästhetik des Lesens haben die Reformer überhaupt nicht gedacht.
Ebenso wie es keine „arische Physik“ geben kann, kann es auch keine Schreibweisen geben, die den Regeln der Grammatik widersprechen. Daher kann auch kein Lehrer dazu gezwungen werden, den Schülern grammatisch falsche Schreibungen wie „heute Abend, gestern Morgen“ und so fort als korrekt zu vermitteln. Substantive können nämlich nicht durch vorausgehende Adverbien näher bestimmt werden.
Falls auch die „Berliner Zeitung“ einem Qualitätsjournalismus verpflichtet sein sollte, wird sie diesem Spuk sicher auch bald ein Ende bereiten.
Als Lehrer für Deutsch, Politik und Philosophie kann ich die mutige und vernünftige Entscheidung der F.A.Z. nur begrüßen. Sie haben in das Dickicht von Irrtum, Lüge und Anmaßung auf souveräne Weise eine Schneise der Wahrheit und der Hoffnung geschlagen.
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