Und auch der Konflikt um die Rechtschreibreform ist noch nicht völlig vom Tisch. Ob es entgegen dem Votum des Volksentscheids bei der (Wieder)einführung der Neuschreibung bleibt, das hat jetzt das Bundesverfassungsgericht zu entscheiden.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Höver, Peter
Politiker aller Fraktionen im Landtag signalisierten gestern Bereitschaft zur Abkehr vom bundesweiten Alleingang bei der Rechtschreibung. Das Signal dazu kam von der CDU, die sich in der Vergangenheit an die Seite der Reformgegner geschlagen hatte. […] Während CDU-Landeschef Würzbach glaubte, aus dem Schreibstreit Profit bei der Bundestagswahl 1998 ziehen zu können, trieben Dräger andere Hoffnungen um: Kippt ein solcher Entscheid das Votum der Kultusminister-Konferenz von 1996, dann müßten auch alle anderen Länder nachziehen und die Reform sei endgültig begraben. […] Würzbach verkalkulierte sich ebenso wie Dräger.
Der Erfolg der Reformgegner im Norden hat Schleswig-Holsteins Schulen bundesweit isoliert und die Rest-Verwaltung brütet über Auswege aus der Orthographie-Falle. Noch im Juli will das Kabinett entscheiden. […] Ausgebildet werden künftige Lehrer nach den neuen Regeln. Steigen sie in den Schuldienst ein, müssen sie gemäß der "Orthographie alt" unterrichten.
Die neue kommasetzung ist immerhin (in der «alt» schreibenden zeitung) auf dem vormarsch: «Der Erfolg hat isoliert[,] und die Rest-Verwaltung brütet.»
Heide Simonis: […] Natürlich hätten Regierung und Parlament ein Votum gegen die Reform zunächst zu akzeptieren. Allerdings sollten die Initiatoren des Volksentscheids wirklich noch einmal in sich gehen und nachdenken, ob sie ernsthaft eine sprachliche Insellösung für Schleswig-Holstein im Sinn haben.
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