neuHaberthür, Edgar:
Die Folgen für die Praxis sind verheerend.
Schweizer Monatshefte (schweizermonat.ch),
2. 2004, nr. 931,
Dossier (376 wörter)
Die im Druck- und Verlagswesen Tätigen – also die Hauptbetroffenen – wurden bei der Erarbeitung der Reform geflissentlich ferngehalten und alle ihre Warnungen in den Wind geschlagen. […] Sie müssen sich mit drei Schreibvarianten herumschlagen: mit der alten Orthographie (die viele Autoren weiterhin verlangen), der offiziellen neuen Duden-Schreibung sowie deren Variante gemäß dem Duden-Praxiswörterbuch […].
Und leider viel zu wenig mit einer vierten: substantivkleinschreibung.
Haberthür, Edgar:
Adieu, Gämse.
NZZ am Sonntag,
, s. 24,
Leserbriefe (227 wörter)
Die Texte, mit denen man es in der Praxis zu tun hat, sind ein wildes Gemisch all dieser Orthographien. […] Um so wichtiger wäre es, dass die «Reform der Reform» die schlimmsten Schwachstellen der neuen Rechtschreibung ausmerzt. Dabei könnte man sich weitgehend auf die bei der NZZ getroffenen Regeln abstützen. Schreibungen wie Gämse oder aufwändig würde wohl niemand eine Träne nachweinen.
Wenn die (in der übergangszeit vorhandenen) varianten ein problem sind, ist es gewiss eine gute idee, noch eine weitere zu erfinden. Immerhin würde gemäss NZZ die schreibung überschwänglich bleiben, denn das hat sie schon immer so geschrieben.
Haberthür, Edgar:
«Wirres Durcheinander» I. Geküsst wird noch immer, TA vom 31. 7.
Tages-Anzeiger,
, s. 21,
Forum (174 wörter)
Im Druck- und Verlagswesen Tätige erfahren hingegen täglich, dass die Reform ihre Arbeit ungemein erschwert hat. Sie müssen sich mit drei Varianten befassen: der alten Orthografie (die viele Autoren weiterhin verlangen), der offiziellen neuen Duden-Schreibung sowie ihrer Variante gemäss Duden-Praxiswörterbuch, das vielfach die herkömmliche Schreibung bevorzugt.
Und das mal 2 (mit/ohne ß)! Umlernen und das überstehen von übergangszeiten fällt naturgemäss denen am schwersten, die selten damit konfrontiert werden.
Haberthür, Edgar:
Die Rechtschreibereform – Posse oder Trauerspiel?
Neue Zürcher Zeitung,
, nr. 185, s. 61,
Briefe an die NZZ
Am besten wäre es, die misslungene Übung abzubrechen. Wenn man sich nicht dazu durchringen kann, bleibt nur eine «Reform der Reform», wobei – und das wäre das Mindeste – die von der NZZ getroffenen Regelungen zu berücksichtigen wären.
Das hat man schon vorher gemacht. Nur heisst «berücksichtigen» nicht einfach so übernehmen. Und wenn man sich von der NZZ-schreibung «überschwänglich» zu «behände» verleiten lässt und dann die NZZ das nicht goutiert, hat man pech gehabt.
Haberthür, Edgar:
Rechtschreibreform ist auf Grund gelaufen. [Zu Frankfurter Revolte, TA vom 29. 7., und zu Wortwirrwarr, Brief vom 4. 8.]
Tages-Anzeiger,
,
Leserforum
Ausgangspunkt der Reform war das geistige Umfeld der antiautoritären 68er-Bewegung.
Haberthür, Edgar:
Rechtschreibereform – ein Kulturverlust? (II).
Neue Zürcher Zeitung,
, nr. 252, s. 17,
Briefe an die NZZ (223 wörter)
Die vorliegende Reform ist eine Kopfgeburt und das typische Produkt praxisfremder Theoretiker, der Gruppendynamik von Kommissionen und der Willfährigkeit von Politikern, die bekanntlich keinem lange genug vorgebrachten «Reform»-Vorschlag widerstehen können […].