Haberthür, Edgar:
Adieu, Gämse.
NZZ am Sonntag,
26. 10. 2003, s. 24,
Leserbriefe (227 wörter)
Die Texte, mit denen man es in der Praxis zu tun hat, sind ein wildes Gemisch all dieser Orthographien. […] Um so wichtiger wäre es, dass die «Reform der Reform» die schlimmsten Schwachstellen der neuen Rechtschreibung ausmerzt. Dabei könnte man sich weitgehend auf die bei der NZZ getroffenen Regeln abstützen. Schreibungen wie Gämse oder aufwändig würde wohl niemand eine Träne nachweinen.
Wenn die (in der übergangszeit vorhandenen) varianten ein problem sind, ist es gewiss eine gute idee, noch eine weitere zu erfinden. Immerhin würde gemäss NZZ die schreibung überschwänglich bleiben, denn das hat sie schon immer so geschrieben.
Haberthür, Edgar:
Die Rechtschreibereform – Posse oder Trauerspiel?
Neue Zürcher Zeitung,
11. 8. 2000, nr. 185, s. 61,
Briefe an die NZZ
Am besten wäre es, die misslungene Übung abzubrechen. Wenn man sich nicht dazu durchringen kann, bleibt nur eine «Reform der Reform», wobei – und das wäre das Mindeste – die von der NZZ getroffenen Regelungen zu berücksichtigen wären.
Das hat man schon vorher gemacht. Nur heisst «berücksichtigen» nicht einfach so übernehmen. Und wenn man sich von der NZZ-schreibung «überschwänglich» zu «behände» verleiten lässt und dann die NZZ das nicht goutiert, hat man pech gehabt.