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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

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Haller, Erwin

: Referat über die vereinfachung der deutschen rechtschreibung [teil 2]. Pionier: Organ der schweizerischen permanenten Schulausstellung in Bern, , 49. jg., nr. 7–8, s. 58 bis 63
Zwar hatte die ver­einheitlichung und amtliche regelung sicher praktische vorteile, besonders für den buchdruck und auch für die schule. Anderer­seits wurde dadurch die weitere reform erschwert, wenn nicht unterbunden. […] Und als dann 1918 nach dem politischen zusammen­bruch des reichs eine mäch­tige reform­bewegung auf dem ganzen weiten feld des erziehungs­wesens einsetzte, kam auch die ortografie­reform wieder in fluss. […] Der neu­erwachte nationale chauvinismus steht einer reform nicht günstig gegenüber, und so ist vorläufig von Deutsch­land kein vorangehen zu erwarten. Dagegen hat der reform­gedanke in der Schweiz in den letzten jahren sich auszubreiten be­gonnen. […] Und im herbst 1924 fand dann endlich in Olten eine versammlung statt von freunden einer ortografie­reform, die zur gründung des «Bundes zur ver­einfachung der recht­schreibung» führte. […] Verehrte kollegen, scheuen wir uns nicht, mit forderungen an die öffentlichkeit zu treten, auch wenn unser schritt da und dort noch kopfschütteln hervorrufen sollte.
: Referat über die vereinfachung der deutschen rechtschreibung [teil 1]. Pionier: Organ der schweizerischen permanenten Schulausstellung in Bern, , 49. jg., nr. 5–6, s. 33 bis 41
Gehalten […] am 29. mai 1926 in Baden, an der interkantonalen konferenz zur besprechung der ortografie­reform. […] Ich nehme an, dass sie alle sich in letzter zeit in irgend­welcher weise mit der ortografie­reform beschäftigt haben […]. Und ich darf auch annehmen, dass sie alle empfinden: wir stehen hier vor einer frage, die wichtig ist für das öffentliche leben und ganz besonders wichtig für die schule, der wir unsere arbeit und unser denken widmen. Ich will gleich auf die haupt­sache eingehen und zwei fragen stellen: 1. Ist eine reform, eine ver­ein­fachung unserer ge­bräuchlichen deut­schen recht­schreibung überhaupt wünschens­wert? 2. Ist eine solche möglich? […] In erster linie steht da die grosschreibung. […] Die grossschreibung der substantive ist wie viel anderes über­flüssiges in unserer schreibung ein kind der barockzeit […]. Das misslichste daran ist aber, dass man bei der grosschrei­bung der eigentlichen substantive nicht stehen blieb, sondern dass im 19. jahr­hundert nun auch alle möglichen substantivisch verwendeten ausdrücke der «ehre der grosschreibung» teilhaftig wurden […]. Dadurch aber kommen wir zu einer komplizierung der schreib­weise, die ans absurde grenzt […]. Ungefähr die hälfte aller schreibregeln betrifft denn auch die grosschreibung, und die fehler darin überwiegen weitaus. Davon habe ich mich letztes jahr durch einige statistische fest­stellungen in den heften meiner schülerinnen überzeugt.

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