[…] Einführungsworte von Klaus Reichert […]. Aus Anlass der Preisverleihung mutiert der Präsident zum Zeremonienmeister einer zu bewahrenden Sprachkultur. Seit Jahren schon eignet sich die desaströse Rechtschreibreform dazu, die Stimmung im Saal anzuheizen. Zur Zeit befinden wir uns im Stadium eines versuchten Kompromissvorschlags seitens der Akademie, weil "eine Rückführung in den alten Stand politisch nicht durchsetzbar" sei. "Politik", so Reichert, "hat mit Vernunft nichts zu tun." Anders als im vergangenen Jahr […] war diesmal kein hoher Politiker zugegen. Das Publikum konnte also aus vollem Herzen applaudieren, ohne unhöflich zu wirken. So recht es in der Sache der Rechtschreibreform hatte, das antipolitische Ressentiment schmeckte dennoch leicht säuerlich.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Hartwig, Ina
"Jenseits von Pisa" hieß das Motto der Herbsttagung der Akademie […]; und Meier, stets ein Gegner der Rechtschreibreform, verkündete, die Akademie habe einen Kompromissvorschlag erarbeitet, damit es in Deutschland "wieder eine einheitliche und vernünftige Rechtschreibung" gebe. Das klingt spontan überzeugend, überzeugender jedenfalls als der gewagte Vergleich: "Der Historikerstreit war angenehmer."
Der mit knapp 22 000 Euro dotierte Ingeborg-Bachmann-Preis geht an den 1964 in Düren geborenen Michael Lentz für seine Erzählung Muttersterben […]. Es ist eine Erzählung in Kleinschreibung […].
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