In Deutschschweizer Kantonen dürfen Erst- und Zweitklässler schreiben, wie sie es aufgrund des Klangs für richtig halten. In Nidwalden müssen sie nun ab der 2. Klasse korrekt schreiben. […] Jürgen Oelkers, emeritierter Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Zürich und Kritiker der Reformpädagogik, findet die Nidwaldner Lösung einen «vernünftigen Kompromiss und Schritt in die richtige Richtung» […]. Aber Oelkers hält daran fest, dass die Rechtschreibregeln sinnvollerweise schon ab Beginn der Primarschule gelten müssten. «Die Zukunft gehört wieder dem Fibelunterricht.» […] Eine andere Position hat die Sprachwissenschafterin Afra Sturm, Co-Leiterin des Zentrums Lesen, Medien, Schrift an der Pädagogischen Hochschule FHNW in Windisch. Sie hält es für bedauerlich, dass Schweizer Politiker nun einen «Methodenstreit» aus Deutschland importieren würden. […] Sturm betont, das lautgetreue Schreiben sei ein Entwicklungsschritt, den ohnehin jedes Kind durchlaufe, das könne man weder verbieten noch beschleunigen.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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