Wenn es in unserer Republik mit rechten Dingen zuginge, müßte Icklers ungeschminkter Bericht über die Zustände im Rat für deutsche Rechtschreibung zu dessen sofortiger Auflösung führen. […] Inzwischen ist aus der deutschen Rechtschreibung ein Sammelsurium von Varianten geworden, die Schüler müssen sich also sehr anstrengen, wenn sie Fehler machen wollen.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
→ presseartikel →
autoren
neue personensuche
Jochems, Helmut
Eines haben die in der Anonymität agierenden Durchsetzer der Rechtschreibreform inzwischen gewiß erreicht: Sie haben Fakten geschaffen, die nicht von einem auf den anderen Tag vom Tisch zu wischen sind. […] Will man aber zusehen, wie mehrere große lexikographische Verlage in Konkurs gehen, nur weil sie ihr gesamtes Programm in mehrjähriger Arbeit auf die Neuregelung umgestellt haben?
Nach den Erfahrungen mit Ihrem Jahrhundertwerk werden zumindest in Deutschland staatliche Stellen es nie wieder wagen, gebildeten Bürgerinnen und Bürgern eine verhunzte Rechtschreibung aufzuzwingen.
Heute weiß man, daß es völlig falsch war, Universitätsgermanisten mit der Beseitigung von Fehlentwicklungen in der deutschen Rechtschreibung zu beauftragen. Ein Arbeitskreis aus tüchtigen Deutschlehrern, Korrektoren und Schreibpraktikern verschiedenster Art hätte das Problem in kürzester Zeit und zu jedermanns Zufriedenheit gelöst.
Ohne Gerhard Augst hätte es keine Rechtschreibreform gegeben, denn die 68er hatten längst resigniert. […] Der kleine Kreis unermüdlicher Reformer, der über viele Jahre hinweg im Stillen an der Rechtschreibreform gebastelt hat, ist ausschließlich sein Werk.
Das (aus unserer sicht verdienstvolle) wirken von Gerhard Augst ist zweifellos einzigartig, aber diese kollegenschelte illustriert das sonst eher einfachen leuten eigene monokausale denken einiger reformgegner.
Der Brief des kürzlich verstorbenen Prof. Drosdowski gehört faksimiliert in unsere drei großen Tageszeitungen, und zwar ohne diskrete Auslassung der Namen. Das Internet ist durch die […] Unseriosität längst so diskreditiert, daß es nicht als Medium für die Verbreitung eines derart bedrückenden Briefes benutzt werden sollte. Ganzer artikel
Es geht doch wirklich nicht um "Rechtschreibfrieden", sondern um die Wiederherstellung einer der deutschen Sprache angemessenen Rechtschreibung. Kein ernst zu nehmender Kritiker will ohne Wenn und Aber zu den alten Duden-Schreibungen zurück. Inzwischen liegen ein aufgeklärtes Regelwerk und ein entsprechendes Wörterbuch vor.
Nur ist das eben aus unserer sicht ein zurück zu den alten dudenschreibungen.
Natürlich trifft es zu, daß Sprachen sich ständig verändern, was aber nichts mit dem Verfahren der Rechtschreibreformer zu tun hat, am grünen Linguistentisch eine in Jahrhunderten gewachsene Orthographie willkürlich zurechtzustutzen.
In den Redaktionen der Nachrichtenagenturen und der Zeitungen ist man dem Vernehmen über den jetzigen Zustand alles andere als glücklich, und wenn nicht alle Anzeichen trügen, werden wir bald eine Reparatur der nur teilweise reformierten Presseorthografie erleben. Das wäre wenigstens ein Signal, dass auch die staatlichen Stellen die Dinge nicht weiter treiben lassen können.
Zum Brief von Leser Professor Dr. Hermann Zabel "Im Duden von 1991 schlimmere Ungereimtheiten" […]. An nichts anderem als einem "Kompromiß für vernunftbegabte Menschen" arbeitet übrigens auch Professor Ickler in Erlangen. Er legt die nach wie vor gültigen Dudenschreibungen der letzten "reformfreien" Auflage von 1991 ("Wiedervereinigungsduden") zugrunde, "kämmt" darin aber alles aus, was den allseits anerkannten Grundregeln der deutschen Orthographie widerspricht. Professor Icklers Regelwerk und ein großes Wörterbuch für die Schreibpraxis sowie ein kleineres für Familie und Schule werden im Frühjahr dieses Jahres erscheinen.
Das MT hat recht: Die tatsächlichen Auswirkungen der Änderung sind minimal. Wie soll aber eine in den Texten mit der Lupe zu suchende Rechtschreibreform vor allem das Schreiben erleichtern?
neue personensuche