Weltweit widmen sich vielleicht hundert Forscher dem Studium der Geschichte der tibetischen Sprache. Einer dieser Experten, Roland Bielmeier, wohnt in Biel und lehrt an der Universität Bern. […] Die Frage, was ihn denn an seinem Fachgebiet besonders fasziniere, beantwortet er mit dem Hinweis, dass es die Methoden der vergleichenden Sprachwissenschaft erlauben, einen Blick zurück auf das Tibet des Jahres 700 zu werfen. […] in keiner andern Sprache findet man eine vergleichbare historische Tiefendimension wieder. Grund dafür ist, dass sich in der tibetischen Schrift die Orthographie in den letzten 1300 Jahren so gut wie nicht verändert hat. Während chinesische Schriftzeichen keinen Rückschluss auf die Aussprache eines Wortes zulassen, schrieb man in Tibet so, wie man sprach. Im Laufe der Zeit hat sich dann die gesprochene Sprache von der geschriebenen entfernt, ähnlich wie im Englischen, wo zwischen den Buchstaben und den Lauten bisweilen eine erhebliche Differenz bestehen kann […].
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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