Einer kürzlich von Esken ausgesprochenen Literaturempfehlung folgend, haben wir im Duden nachgeschaut, was „latent“ bedeutet. In der geschätzten 19. Auflage – der letzten vor dem latenten Irrsinn der Rechtschreibreform – wird dem Wort aus dem Lateinischen die Bedeutung zugeschrieben: verborgen, ruhend, gebunden, aufgespeichert.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Kohler, Berthold = bko.
Uns schockierte […] Björn Höckes Outing, sein F.A.Z.-Abonnement gekündigt zu haben. Das ist zwar schon fünfzehn Jahre her, doch wärmte der AfD-Mann seine Heldentat jetzt auf einer Wahlkampfveranstaltung auf […]. Endgültig gekündigt, so bekannte Höcke, habe er das Abo, „als diese Zeitung, eine damals eher konservative Zeitung, dann von der alten bewährten Rechtschreibung auf die neue Schlechtschreibung umgestellt hat […]. Leider hat aber auch dieser Teil der Begründung Schwächen. Höcke kündigte, wie er selbst sagte, im Jahr 2003. Da wandte die F.A.Z. freilich schon drei Jahre lang wieder die alte Rechtschreibung an – für deren Erhaltung sie bis zum letzten Buchstaben gekämpft hatte wie keine zweite Zeitung im teutschen Sprachraume, Herr Höcke! Erst 2007 übernahmen wir, um der Einheitlichkeit willen, eine Reformschreibung, der – so unbescheiden wollen wir einmal sein – auch dank unseres Widerstandes gravierende Mängel ausgetrieben worden waren.
Wie ein Phönix aus der Asche erhebt die Mengenlehre sich von ihrem lange erkalteten Scheiterhaufen. Zwar noch nicht wieder in den Schulen, aber doch schon überall in der Politik. Und von dort, das lehrte uns die Rechtschreibreform, ist es bis in die Klassenzimmer nicht mehr weit. In den deutschen Parteien wird so begeistert nach Schnitt- und Vereinigungsmengen gesucht, dass es die reine Freude für konstruktive Mathematiker sein muss. An Opfern des Reformwahns der siebziger Jahre aber nagt der Zweifel: Wissen die Politiker (siehe wieder die Rechtschreibreform), mit was sie es zu tun haben?
Das Dogma, daß schon alles gut werde, wenn man bis zur Aufgabe der eigenen Werte und Ordnungssysteme tolerant und antiautoritär sei, bezog sich freilich nicht nur auf die Ausländerpolitik. Nach 1968 versuchten die progressiven Geister in Deutschland möglichst alles zu schleifen, was ihnen irgendwie als Herrschaftssystem vorkommen wollte. Auch die unselige Rechtschreibreform geht auf dieses Motiv zurück.
Nein, das ist eben so ein dogma.
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