Verglichen mit den Leidenschaften, die vor einigen Jahren der Streit um die Rechtschreibreform in der allgemeinen Öffentlichkeit auslöste, ist es kaum mehr als ein hier und da aufkommendes Grummeln: der Streit um die neue "Grundschrift", die in Deutschland eingeführt werden soll, wenn es nach dem "Grundschulverband e. V." geht, der sie energisch als Befreiung der Abc-Schützen von der überflüssigen Pein des doppelten Schreibenlernens propagiert.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Müller, Lothar
SZ: Kürzlich haben Sie an den Orden Pour le mérite appelliert, als eine Art Rat der Weisen zu wirken: Klang da nicht Sorge um die Kultur an, das Bewusstsein, es fehle ihr an geistiger Orientierung? Weiss: Dieser Orden versammelt die Geistesgrößen der deutschen Gesellschaft, zusammen mit internationalen Wissenschaftlern und Künstlern. Er trifft sich zweimal im Jahr, und man debattiert dort überaus interessante Fragen, was aber zu selten nach außen dringt. Schon seit meiner ersten Begegnung mit dem Orden ist es meine Hoffnung, dass er nicht ein interner Kreis der Erwählten bleibt, sondern eine sprechende, kommentierende Instanz wird. […] SZ: Was wäre Ihr Wunschthema für das Jahr 2005? Weiss: Niemand sollte dem Orden Themen vorgeben. Aber ich weiß, dass es 2004 ein Thema gab, über das der Orden diskutiert hat, ohne dies öffentlich zu machen: die Rechtschreibreform.
Der Pulverdampf des Streites über die Einzelheiten wie das Ganze hatte sich in jüngster Zeit ein wenig verzogen. Schreibweisen und Interpunktionen zirkulierten eher unaufgeregt parallel, in ermattet friedlicher Koexistenz. […] Nun ist die Frankfurter Buchmesse zum Anlass für eine Erneuerung der Bataille geworden.
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