Im Zentrum der Kritik steht der Eingriff der Reform in spracheigene Wortbildungsprozesse. Also Regeln der Auseinanderschreibung, die inkonsequent und kompliziert sind; sie bieten nicht die mindeste Erleichterung, verstören aber durch Sinnverschiebungen das Sprachgefühl. Es fällt mir auch bei der Lektüre der Berliner Zeitung immer wieder störend auf. […] Am 30. Oktober, auf Seite 17, ist von Spektakeln die Rede, die "hier zu Lande" stattfänden. Gemeint ist: hierzulande. "Hier zu Lande" hätte nur einen Sinn, wenn der Gegensatz zu: "hier zu Wasser", also zwischen Meer und Land, betont werden müsste.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Müller, Volker
Mit dem verwirrenden Regelfetischismus gerät die Einheitlichkeit unserer Orthographie in Gefahr, sagt erläuternd zum Brief der Kulturphilosoph Friedrich Dieckmann, der die Aktion koordinierte. Der nivellierende Eingriff in unsere Schriftsprache sei auch ein Eingriff in unser Reden, unser Denken, unser gesamtes Geistesleben.
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