Vielmehr belegen etliche Studien, dass sich die Rechtschreibung von Schülern in den vergangenen Jahrzehnten verschlechtert hat. Was – über die Orthografie hinaus – ein lautes Lamento des Bildungsbürgertums zur Folge hat. […] Germanistin Stefanie Villarme (44), seit 20 Jahren Deutschlehrerin im Sekundar- und Tertiärbereich, meint, dass der Rechtschreibung im Unterricht heute weniger Platz als früher eingeräumt werde, zugunsten des Ausdrucks. […] Rechtschreibung sei letztlich eine Konvention, sie nicht zu erfüllen kein Drama. […] Aus Sicht des Lektors Schmid wiegen Struktur, Inhalt, Stil viel schwerer: Schiefe Metaphern, Inkohärenz, der Wechsel von Anredeformen – all das ist viel aufwendiger als die Korrektur trivialer Rechtschreibfehler. Es gibt großartige Schriftsteller mit mangelhaften Rechtschreibkenntnissen, das Unkraut jätet der Lektor. Schiller, Goethe schufen Meilensteine der Weltliteratur in einer Zeit, als keine kanonisierte Rechtschreibung existierte.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Male, Eva
„Ein Situationsdrama, das ihn durch die Betten allein stehender Damen führt“, heißt es woanders – was tut der Mann mit einer Frau, die allein im Bett steht? Ist es nicht vielmehr eine Single-Frau, also eine alleinstehende? Allein stehend war tatsächlich im ersten Neue-Rechtschreibungs-Anlauf zu trennen, gehört jetzt aber, nach den Reformen der Reform, wieder zwingend zusammen.
Das Mozart-Requiem zu hören ist relativ einfach. Aber wie schreibt man es richtig? "Mozart's Requiem" — so war es jüngst auf einem Plakat angekündigt. Warum der Apostroph? Die Suche im Internet bringt weitere Schreibmöglichkeiten zu Tage: "Mozart Requiem"; "Mozart — Requiem"; "Mozart-Requiem"; "Mozart: Requiem"; "Mozart, Requiem".
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