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Markner, Reinhard

: Einspruch! Münchner Merkur, , s. 4, Politik, Gastkommentar
Statt „tätiger Reue“, wie sie der scheidende Vor­sitzende des Rechtschreib­rats, Staats­minister a. D. Hans Zehetmair, einst ankündigte, erkennt man bloß untätige Scheu vor den un­gelösten Problemen. Nur ein Neu­anfang mit un­verbrauchten Kräften könnte hier Abhilfe schaffen.
neu : Kläglicher Bericht in unerträglichem Behördenjargon. Zweiter Tätigkeitsbericht des Rates für deutsche Rechtschreibung. Magdeburger Volksstimme, , Meinung und Debatte
Dieses überaus klägliche Ergebnis der jahrelangen Beratungen von immerhin 40 erwachsenen Menschen ist von der Kultusministerkonferenz bereits gutgeheißen worden. Die Politiker wollen von der verheerenden Rechtschreibreform nichts mehr hören. […] Die neuesten Vorschläge des Rechtschreibrats hingegen werden sich immerhin nicht negativ auswirken, sondern überhaupt nicht, da ja schon jetzt niemand „Sutane“ schreibt, wenn er „Soutane“ meint.
neu : Nichts als Narreteien. Reform der Reform im Blick der Fachleute. Rheinischer Merkur, , 61. jg., nr. 9 (806 wörter)
Wie groß aber ist nun der Umfang der vom Rechtschreib­rat vor­schlagenen Änderungen? Die ss-Schreibung bleibt un­angetastet, so daß auf jeden Fall weniger als 10 Prozent der Reform­schreibungen und weniger als ein Prozent der Wörter eines normalen Textes von der Revision erfaßt werden. Unverändert bleiben die Bereiche Laut-Buchstaben-Zuordnung (rau, Tipp) ein­schließlich der Drei-Konsonanten-Regel (Schifffahrt), ferner die Bindestrich­schreibung (der 18-Jährige). Die Revision von Teilen der Getrennt- und Zusammen­schreibung sowie der Groß- und Klein­schreibung führt über­wiegend neue „alte“ Varianten wieder ein, so daß auch hier, ähnlich wie bei der Fremdwort­schreibung, die Schreibenden entscheiden müssen. Durch die Aus­schöpfung aller jetzt durch den Rat in Aussicht gestellten Freiräume könnten ein bis zwei Prozent der Reform­schreibungen vermieden werden, zusätzlich zu den Zugeständnissen von 2004. Anderer­seits dürfen Anhänger der Reform praktisch unverändert wie bisher (seit 1996) weiterschreiben, da die Reform­schreibung nur ver­einzelt aufgehoben wird […].
: Mehr als Detailprobleme. Der "Änderungsumfang" steht weitgehend fest, doch auch die Vorschläge zur Reform der Rechtschreibreform weisen viele Unstimmigkeiten auf. Frankfurter Rundschau, , Feuilleton (1205 wörter)
Falls die Vorschläge des Rechtschreibrats von den Kultusministern akzeptiert werden, womit zu rechnen ist, wird sich die amtliche Rechtschreibung in gewissem Maße der herkömmlichen annähern. Diese bleibt jedoch auch der ein weiteres Mal reformierten Reform­schreibung überlegen. Wer bisher an der gewöhnlichen Ortho­graphie festgehalten hat, darf sich bestätigt sehen.
neu : Die orthographische Reichseinigung. Vor 125 Jahren erschien die erste Ausgabe des „Dudens“. Berliner Zeitung, , s. 32, Feuilleton (569 wörter)
Die Teilung in eine Leipziger und eine Mannheimer Ausgabe hatte das nach Duden benannte Wörterbuch rasch überwunden. Mit den Folgen der 1996 erlassenen Rechtschreibregeln aber kämpft es bis heute. Eine 1995 in hoher Auflage gedruckte Neuausgabe wurde eingestampft, nachdem Bayerns Kultusminister Hans Zehetmair gegen den „Frefel“ und für den „Heiligen Vater“ eingetreten war.
neu : Josephine, die Klägerin. Eine Schülerin scheitert vor Gericht mit ihrer Beschwerde gegen die neue Rechtschreibung. Berliner Zeitung, , s. 27, Feuilleton (457 wörter)
Josephine Ahrens möchte nicht als Fehler angestrichen bekommen, was außerhalb der Schule weithin nicht als Fehler angesehen wird. Mit diesem Wunsch ist sie jedoch vor Gericht in Hannover nicht durchgedrungen.
: Das nichts Sagendste. Eine Bilanz der Rechtschreibreform. Süddeutsche Zeitung, , nr. 169, s. 13, Feuilleton (1385 wörter)
Die all­gegenwärtige Verwendung von Reform­schreibungen beruht also größten­teils nicht auf Über­zeugung der Schreibenden, sondern auf Zwängen und Vorgaben – dienstlichen Anweisungen ebenso wie Vor­einstellungen der gängigen Text­verarbeitungs­programme.

Ja, natürlich! Die all­gegenwärtige verwendung der recht­schreibung, ob alt oder neu, beruht grössten­teils nicht auf über­zeugung der schreibenden, sondern auf zwängen und vorgaben – dienstlichen anweisungen ebenso wie vor­einstellungen der gängigen text­verarbeitungs­programme.

: 120 Phoneme auf ein Fonem. Die Mannheimer Rechtschreibkommission legt ihren vierten Geheimbericht vor. Berliner Zeitung, , Feuilleton (648 wörter)
Die Kommission ist von der KMK damit betraut worden, auf die "Wahrung einer einheitlichen Recht­schreibung im deutschen Sprachraum" hinzuwirken. Diese Aufgabe zu erfüllen ist unmöglich, da die zu Beginn des 20. Jahrhunderts herbei­geführte Einheit der deutschen Orthographie durch die Reform zerstört wurde […]. Was das mangelhafte Regelwerk selbst betrifft, so glaubt die Kommission ihrem Auftrag zur "Wahrung einer einheitlichen Rechtschreibung" durch die Einführung immer neuer Schreib­varianten gerecht zu werden. […] Für die nähere Zukunft fordert die Kommission, weniger ein­schneidende Änderungen auch ohne vorherige Konsultierung der politischen Gremien beschließen und durchsetzen zu können. Da in der genannten Vorlage nicht definiert ist, welche möglichen Eingriffe "von grundsätzlicher Bedeutung und Tragweite" und damit weiterhin zustimmungs­pflichtig wären, würde ein entsprechender Beschluß der KMK die Kommission ermächtigen, eine Vielzahl bisher gescheiterter Vorschläge sukzessive einzuführen. Der Weg wäre grundsätzlich frei für "Ältern, Apoteke, Flopp" und "Pitza" […].
: Die durchtrennte Ligatur. Über das ß, die Schweiz und die Strategie der Reformer. Schweizer Monatshefte, , 83. jg., nr. 11, s. 29f., Dossier (992 wörter)
Mit dem Verzicht auf das ß hat die Schweiz in der Rechtschreibung vor dem Zweiten Weltkrieg einen Sonder­weg gewählt. Gegenüber der fragwürdigen Rechtschreib­reform haben offizielle Stellen leider wenig Widerstands­geist mobilisiert, obwohl über 90 Prozent der Deutsch­schweizer dagegen eingestellt waren.
: Rechtschreibreform: Kritiker blieben außen vor. Die Welt, , s. 9, Leserbriefe (101 wörter)
Die Rechtschreib­reform ist nicht […] "Gesetz geworden". Ihre Durchführung war nur möglich, weil sie auf dem Verordnungswege an den Parlamenten vorbei betrieben wurde.
: Gränzen der Wirksamkeit. Die Darmstädter Akademie und ihre Rechtschreibvorschläge. Berliner Zeitung, , s. 12, Feuilleton
Der von der Darmstädter Akademie vorgelegte Kompromißvorschlag ist weder Wörterbuch noch Regelwerk. Er basiert auch nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, auf der bewährten Rechtschreibung des Deutschen und ihren Entwicklungstendenzen. […] Die Motive für die Festlegungen des Kompromißvorschlags bleiben über weite Strecken dunkel […]. Der Kompromißvorschlag soll also die Rechtschreibreform nicht "grundsätzlich" infrage stellen. Daher gebricht es ihm in jeder Hinsicht an gedanklicher Konsequenz. […] Die Akademie hat es vorgezogen, ihren Diskussionsbeitrag in der bewährten Rechtschreibung zu veröffentlichen. Wer auf ihre Empfehlungen Wert legt, sollte ihrem Beispiel folgen. Das erspart viel unnütze Arbeit.
: Ging Kirch Bankrott? Auch eine Pleite der Rechtschreibreform. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 82, s. 41, Feuilleton
Bekanntlich haben den Reformern diese von ihnen so genannten "Einzelfälle des Typs Substantiv + Verb" besonders große Sorgen bereitet. […] So sagen die Dänen "gå bankerot", und auch vor dem 1948 erfolgten Verzicht auf die Groß- und Kleinschreibung nach deutschem Muster schrieb sich das mit kleinem b. Noch deutlicher zeigt der englische Usus, wie abwegig die von den Reformern — wohlgemerkt für eine obligatorische Neuschreibung — ins Feld geführte "substantivische Auffassung" ist.

Spiegel Online, 9. 4. 2002.

: Wider die Reformer-Clique. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 75, s. 11, Briefe an die Herausgeber
Warum aber schlägt der Verfasser solch einen resignativen Ton an? Gewiß stimmt die Erfahrung der letzten Jahre nicht eben hoffnungsfroh. Dennoch sollte sich kein guter Demokrat mit der Einsicht zufrieden­geben, daß sich ausgerechnet die für das Schulwesen zuständigen Minister als dauerhaft lernunfähig erwiesen haben.
: Rechtschreibung — geheime Staatssache? [I]. Rheinischer Merkur, , 57. jg., nr. 13, s. 18, Leserforum
Es ist psychologisch verständlich, wenn die Reformer das Scheitern ihrer Bemühungen nicht eingestehen wollen. Den Ver­antwortlichen für das orthographische Chaos darf jedoch nicht erlaubt werden, das Herum­pfuschen an der deutschen Sprache im staatlichen Auftrag fortzusetzen.
: Mündiger Sprecher. Theodor Ickler wurde in Weimar mit dem Deutschen Sprachpreis ausgezeichnet. junge Welt, , Feuilleton
Der Journalist Thomas Steinfeld macht in seiner Laudatio deutlich, worum es geht — um den spektakulär fehlgeschlagenen Versuch, »selbst zu gestalten, was sich selbst gestaltet«. Gemeint sind die unter dem irreführenden Begriff »Rechtschreib­reform« bekanntgewordenen Bemühungen sprachpolitischer Kleingärtner, den Wildwuchs der deutschen Sprache den eigenen rigiden Ordnungsvorstellungen gemäß zu beschneiden. […] Icklers empirisches Vorgehen repräsentiert den linguistischen Kenntnisstand unserer Tage. An die Stelle der systematischen Entmündigung der Sprachgemeinschaft tritt ein liberales Konzept von Orthographie, das der Durchsetzung per Erlaß überhaupt nicht bedürfte.

In der tat, es bedarf keines erlasses für die durchsetzung irgendeiner ortografie, wenn die siebenjährigen frei wählen können.

: Und Sie so? Orthographie-Opfer unter sich: Deutschsprachige Zeitungen und die neue deutsche Recht­schreibung. junge Welt, , Feuilleton
Die FAZ fand keine Nachahmer. Es rächte sich nun, daß man ein Jahr zuvor selbst dem Konformismus gehuldigt hatte und sich ganz aus­drücklich wider besseren Wissens den Anordnungen der deutschen Unterrichts­minister gebeugt hatte.

A erlässt für B eine anordnung und C «beugt» sich ihr? Hier wird «wider besseres wissen» (akkusativ) die rechtslage vernebelt.

: Sprachführer. Über der Sonderweg der deutschen Rechtschreibreformer. junge Welt, , Feuilleton
Politisch bedenklich an der jüngsten Rechtschreib­reform ist daher nicht allein der Versuch der beteiligten Staaten, sich eine »Hausorthografie« zu schaffen, unbeeindruckt davon, was deren Bürger oder auch nur die Büchner- und Literatur­nobelpreis­träger davon halten. Nicht übersehen werden sollte zudem ihr lange verdrängter theoretischer Anachronismus, der sich bei näherer Betrachtung als Fortsetzung eines in den dreißiger Jahren eingeschlagenen Sonderwegs erweist.

Staat = Haus? — Und was ergäbe eine nähere betrachtung von Leiss, Pöppel und Paulesu aus den neunziger und nuller jahren?

: Verfehlt und wissenschaftlich widerlegt. Rechtschreibreform: Es lebe das Doppel-s; SZ vom 2. August (I). Süddeutsche Zeitung, , nr. 180, s. 10, Briefe an die Süddeutsche Zeitung
Die Umstellung der Süddeutschen Zeitung […] offenbart […] ein obrigkeitsstaatliches Denken von erschreckendem Ausmaß. Chefredakteur Gernot Sittner legt es an den Tag, wenn er verkündet: "Verstöße gegen die neuen Regeln werden nicht geahndet, zumindest nicht bis zum Jahr 2005." Er scheint zu erwarten, dass von 2005 an eine Bundessprachpolizei Bußgelder für die Nichtanwendung des Neuschriebs ausstellen wird.

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