Hier erweisen sich die soziologischen Theorien, aus denen die Motivation zur heutigen Reform hervorging, als offenbar völlig neben der Wirklichkeit. Schlechte Rechtschreibleistungen sind gar keine Karriereschranke. […] Man kann auch als miserabler Rechtschreiber in sehr einflußreiche Positionen gelangen. Doch das auch nur, weil es dort auf Rechtschreibung überhaupt nicht ankommt. Um den Papierkram kümmern sich Sektretärinnen und andere.
Zu Hamburger Abendblatt, 26. 6. 2002. Auch wenn man annimmt, dass eine einzige umfrage das ganze problem wegwischt und eine rechtschreibreform unnötig ist, stellt sich erst recht die frage, für wen man die rechtschreibung im allgemeinen (Leiss) und diese rechtschreibung im besonderen braucht. Nur für «sekretärinnen und andere» (von denen es viel weniger gibt als früher)?