neuMogge, Birgitta:
Vieles bleibt, wie es war.
Rheinischer Merkur,
, 61. jg., nr. 9 (716 wörter)
Der größte Part der reformierten Reform betrifft die Getrennt- und Zusammenschreibung sowie die Groß- und Kleinschreibung. Laut Rechtschreibrat sollen Sprachgebrauch und Sprachbau stärkste Richtschnur für die korrekte Orthografie sein. Die meisten Pädagogen begrüßen es, wenn vom nächsten Schuljahr an nicht nur (etwas) feststellen, sondern etwa auch (Geld) lockersitzen (haben) oder (jemanden) fertigmachen in einem Wort geschrieben werden. Die Unterrichtserfahrung lehrt: Eine Regel, dass „bei neuer Gesamtbedeutung“ etwa von Adjektiv und Verb ausnahmslos Zusammenschreibung gilt, ist den Schülern leichter beizubringen als die Fülle von Ausnahmen, die der Duden von 1991 und das amtliche Regelwerk von 2004 transportieren.
Mogge, Birgitta:
Die Wende der Jugend. DEMOSKOPIE / Welches Wissen brauchen Schüler wirklich? Urteile und Vorurteile.
Rheinischer Merkur,
, 54. jg., nr. 13, s. 9
[…] Rangfolge der Dinge, die Kinder unbedingt in der Schule lernen sollten. Daß erstmals auf Platz eins — mit 73 Prozent — sehr gute Deutsch- beziehungsweise Rechtschreibkenntnisse stehen, ist dem Dauerkonflikt um die neue Rechtschreibung geschuldet.
Dabei waren sich befürworter und gegner doch in einem punkt einigermassen einig, nämlich in der hoffnung, die reform möge der überbewertung der rechtschreibung entgegenwirken. Haben wir hier vielleicht eine auswirkung zu vieler — eben in dieser absicht eingeführter — kann-regeln?