Der Rat ersetzt die zwischenstaatliche Kommission, welche im Auftrag der KMK die Reform vorangetrieben hatte. Während in der Kommission allerdings vor allem Sprachwissenschaftler saßen, sind im Rat auch Praktiker vertreten, etwa Zeitungsverleger, Lehrergewerkschaften, Elternvertreter und Buchverlage.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
→ presseartikel →
autoren
neue personensuche
Rubner, Jeanne
Wie es weiter geht? Zunächst einmal hat KMK-Präsidentin Ahnen, leicht genervt von dem Durcheinander, gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärt, sie werde den Rat für Rechtschreibung schon im September berufen, also noch vor der nächsten KMK-Sitzung Anfang Oktober. Der Rat ist inzwischen die letzte Hoffnung, die Sache wieder ins Lot zu bringen, eine Geheimwaffe, die den Gegnern den Wind aus den Segeln nehmen soll. Ob der noch schwache Wind um die Rechtschreibreform durch das Sommerloch an Stärke gewinnt oder abflaut, lässt sich nicht sagen - dafür ist die Großwetterlage zu unsicher. Der Leitwolf allerdings, der mit seinem Heulen das Rudel verunsichert hat, befindet sich derzeit für ein paar Wochen im Urlaub.
Vor allem die Rahmenrichtlinien von 1972, mit denen die Regierung Lernziele statt Lehrpläne festschreiben wollte, riefen erbitterte Diskussionen hervor. Literatur würde damit in den Mülleimer geworfen, befürchtete der Historiker Golo Mann […]. Andere frohlockten, dass endlich die Rechtschreibung als Repressionsinstrument verschwinden würde.
Die Kritik an den neuen Regeln bewerten die Minister als eine „von einzelnen Medien während der Sommermonate hervorgebrachte“. Es gebe wichtigere Bildungsfragen als die Rechtschreibreform, sagte KMK-Präsident Lemke.
neue personensuche