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Rutschky, Katharina

: Dichten und schreiben. Die Welt, , nr. 260, s. 8, Forum, Kolumne (598 wörter)
Also schreibt, wie ihr müßt, geschätzte Exkollegen im PEN oder sonstwo, dichtet und denkt immerzu! Was mir die teure und Gott sei Dank immer noch befreundete Schriftstellerin aber so wenig plausibel machen konnte wie der PEN und die Akademien, ist etwas anderes. Erstens: Immer wieder wurde ich auf Absurditäten der Reform hingewiesen - was aber nur beweist, daß das systemische Denken (Luhmann) noch Zukunft hat. Es gibt doch kein noch so durchdachtes Regelsystem, das irgendwo am Rande keine lächerlichen Beispiele produziert. Zweitens: Viele Gegner der Reform gerieren sich als tapfere Widerständler gegen amtliche Verordnungen von "oben", sorgen sich aber nur um die Bedeutung ihres Vereins, der in der Regel ohne staatliche Subventionen gar nicht existierte.
: Bitte um ein bisschen Anarchie. Die Welt, , s. 8, Forum, Kolumne (616 wörter)
[…] wenn von den Verteidigern der alten Orthographie an ausgesuchten Beispielen die Dummheit der Reform mit einem Scharfsinn vorgeführt wird, der schon fast fürchten lässt, weil man eine in Kompetenz und Präzision verwandelte Wut und Aggressivität spürt, die mir zwar deplatziert vorkommt, aber sehr real ist. […] Besser als früher kann ich mir inzwischen vorstellen — um doch auch einmal zu großen Worten zu greifen —, wie Religions­kriege einmal geführt oder mit welchem persönlichen Einsatz und mit welcher Erbitterung Weltanschauungen im 20. Jahrhundert vertreten wurden.
: Beim nächsten Test wird alles gut. Worüber reden wir, wenn wir über Bildungspolitik reden? Die Welt, , nr. 146, s. 25, Feuilleton
Die gutgemeinte, aber schlechte Therapeutisierung der pädagogischen Arbeit ist vielfach an die Stelle des echten Engagements für die Interessen der Schüler getreten. Neben der Autorität, die der Beruf verleiht, wünscht man sehr vielen, die hier tätig sind und etwas zu sagen haben, Einsichten, die die Bedürfnisse und Befindlichkeiten heutiger Heranwachsender produktiv zu nutzen wissen und nicht darüber klagen, dass sie für die Schönheiten einer immer noch völlig unzureichend reformierten Orthographie so wenig zu begeistern sind wie für Goethes "Faust".
: Hurra, hurra, die Schule brennt! Die Pisa-Studie hat Schwächen; klar wird nur, dass die Probleme von Migranten- und Unterschichtkindern die Schule überfordern. Die Welt, , nr. 289, s. 27f, Feuilleton
Die Finnen sind ganz vorn bei Pisa. Hat das auch damit zu tun, dass die finnische Recht­schreibung so ungeheuer simpel ist? Alle, die jetzt ihre Patentrezepte aus der Tasche ziehen, seien an die Debatte um die Rechtschreib­reform erinnert. Wer sich jetzt über Pisa aufregt, sollte prüfen, welche Zugeständnisse er machen wollte. Kleinschreibung, Kommaregeln — was wäre hier möglich gewesen, die schwere deutsche Sprache nicht bloß Einwanderern, sondern auch Einheimischen genehmer zu machen?

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