
[…] die Schweizer Fahne. Oder Schweizerfahne? Der Sprachpfleger über Ableitungen von geografischen Eigennamen. […] Niemand würde wohl Hamburger direkt mit Hafen verbinden: «Hamburgerhafen»? […] Der Hamburger Hafen ist der Hafen von Hamburg, nicht der Hafen der Hamburger […]. Man kann sich somit bei solchen Fügungen nicht auf eine einheitliche Form einigen. Das eine steht sinnvollerweise neben dem andern […]. Für geografische Eigennamen sind die obengenannten Regeln nur bedingt anwendbar. Da gibt es den Genfersee (obwohl es eigentlich der See von Genf ist und nicht jener der Genfer) […].
Eigentlich sind die regeln unbedingt anwendbar. Die falsche meinumg, dass die rechtschreibung für eigennamen nicht gelte, führt zu einer kollektiven verweigerung der regeln, sogar bei der NZZ. Ein ähnlicher fall: Berlin-Neukölln statt Berlin Neukölln analog Zürich Wollishofen; es handelt sich um eine unter-, nicht eine beiordnung. Lustig ist, dass die gleichen leute, die hier die natürliche grammatische unterscheidung verwischen, aufschreien, wenn eine rechtschreibreform die künstliche und völlig unnötige unterscheidung frischgebacken / frisch gebacken in frage stellt.