Ich finde es besonders ärgerlich, dass die alte Regelung über die Großschreibung der Anredefürwörter du, dich, deine und so weiter in Briefen […] wieder in Kraft gesetzt werden soll. […] Wie kann das Inhalt einer amtlichen Regelung sein? […] Dabei hätte der Rechtschreibrat gerade jetzt die Chance gehabt, mit der Forderung nach Einführung der gemäßigten Kleinschreibung, wie sie in allen anderen Ländern der Welt, die die lateinische Schrift benutzen, üblich ist, ein für alle Mal das Problem der Groß- und Kleinschreibung im Deutschen zu beenden. Er hat sie leider ungenutzt gelassen.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Schübel, Klaus
Gustav Seibt behauptet, dass man nach neuer Rechtschreibung Nude-lauf-lauf trennen dürfe. Das ist falsch! […] Von Rechtschreibreformgegnern wird gerne behauptet, dass an unseren Schulen ein Rechtschreib-Chaos herrsche. Ich bin Lehrer, habe aber bisher an keiner Schule ein derartiges Chaos feststellen können. Nach meiner Einschätzung wird es auch in Zukunft keines geben, und höchstens die fanatischsten Rechtschreibreformgegner werden sich ein solches Chaos wünschen.
Hans Kriegers Artikel ist ein Beispiel für die politische Unkultur in unserem Land. […] Versuchten die Gegner der Rechtschreibreform ursprünglich, die Reformer als Alt-68er hinzustellen, die nachträglich ihre sozialistischen Utopien durch die Reform umsetzen wollten, so sollen sie jetzt als Nazis diffamiert werden.
Hans Krieger war von Anfang an einer der schärfsten Kritiker der Rechtschreibreform und hat dazu sogar ein Buch veröffentlicht. Ihn zu fragen, ob die Rechtschreibreform gescheitert sei ist ungefähr so, als ob man Karl Marx fragte, ob die freie Marktwirtschaft gescheitert sei.
Er müsste nur den alten und den neuen Duden aufschlagen […] und würde so schnell feststellen, dass die Schreibweise "Stopp" kein Ergebnis der Rechtschreibreform ist, sondern schon lange so im Duden stand. […] Leider musste ich während der vergangenen Diskussion um die neue Rechtschreibung nur zu oft feststellen, dass Journalisten Unsinn darüber schrieben.
Die eindeutschende Schreibweise Majonäse steht schon seit mehr als 60 Jahren so im Duden.
Rechtschreibreform: Erlösung für das Geisterschiff; SZ vom 9. März. […] Deshalb wirkt es rührend, wenn sich die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nun anschicken will, das Gute an der neuen Rechtschreibung zu retten. Da soll also die einfache Regel, wonach nach kurzem Vokal "ss" und nach langem Vokal "s" oder "ß" steht (Nuss, aber Muse/Fuß), schon wieder durch eine Ausnahmeregelung bei "Mißstand" verkompliziert werden.
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