Die umstrittene Rechtschreibreform mit all ihren Nachbesserungen und Sowohl-als-auch-Regelungen war der Sprachkultur bislang auch nicht eben dienlich. Speziell die Groß- und Getrenntschreibungsregeln haben dem geschriebenen Deutsch ästhetisch-grammatikalische Missgeburten beschert wie etwa "sehr Zeit raubend" oder "eine Hand voll Frauen" (selbst King-Kong hatte an einer genug). "Der Nobelpreis für Günter Grass war wohl verdient", stand in der "Süddeutschen Zeitung" zu lesen (der Kritiker Joachim Kaiser hatte gemeint: wohlverdient); in einem Geschichtsbuch des Cornelsen Verlags erfahren die Schüler, dass sich Menschenaffen und Menschenvorfahren "auseinander entwickelt" hätten (tatsächlich haben sie sich auseinanderentwickelt). Inzwischen sind die meisten Zusammenschreibungen allerdings wieder zulässig.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Scherer, Martin
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