Das Binnen-I, die Gendersterne, die Unterstriche und die Doppelpunkte im Wortinneren werden sich nicht durchsetzen. Zu kompliziert und auch divergierend sind die Lösungsansätze.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Sedlaczek, Robert
Dass man seit der Rechtschreibreform Gemse mit ä schreiben muss, hat viele verärgert. Das sei inkonsequent. […] Es geht um Streitfälle der Rechtschreibung und um eine interessante Frage: Wie stark soll dem etymologischen Schreibprinzip zum Durchbruch verholfen werden?
Gar nicht. (synchronie.)
Seit der Rechtschreibreform gilt eine einfache Regel: Wir schreiben Fuß, aber Fass. Bei Fuß wird der Vokal lang ausgesprochen, daher ß. Bei Fass kurz, daher ss. Ich könnte nun mehrere Seiten über die Geschichte des scharfen S schreiben, aber das führt zu nichts. Ein Faktum ist, dass viele mit der s-Schreibung ihre liebe Not haben. […] Hier verhalten sich die republikanischen Nachlassverwalter der Habsburgerpracht wie trotzige kleine Kinder. Sie beharren auf der nicht mehr gültigen Schreibung "Schloß Schönbrunn" […]. Sozusagen als Markenzeichen für ihr Schloss. Mir tut inzwischen die Schreibung Schloß in den Augen weh.
Wir sind also in der bemerkenswerten Situation, dass uns die Rechtschreibreformer neben der Hauptform Spaß auch einen auf Österreich beschränkten Spass zubilligen – und das gilt für die ganze Wortfamilie. Jedoch machen nur wenige davon Gebrauch.
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