[…] in der Tat ist die neue Orthographie eine Quelle der Verunsicherung und wird es bleiben – Regelsicherheit und Unzweideutigkeit lassen sich als Folge der verunglückten Reform wohl auf längere Sicht nicht wieder herstellen.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Su. = Surber,%20Peter
Der Staat könne nicht in seinen Schulen die neue Rechtschreibung durchsetzen und zugleich einen Kurs der Kritiker finanzieren.
Stöckling: Der von der Kultusministerkonferenz Deutschlands zusammen mit Österreich und der EDK eingesetzte Rat für Deutsche Rechtschreibung hat jetzt neue Vorschläge unterbreitet. Über diese ist kein vernünftiges Vernehmlassungsverfahren durchgeführt worden. Deshalb haben wir mitgeteilt, die Schweiz würde diese Neuerungen vorderhand nicht übernehmen. […] Zurzeit besteht zumindest aus der Sicht der Ausbildung kein Grund zur Aufregung. Die neuen Regeln werden in der Schule diskussionslos angewandt, und die Schülerinnen und Schüler kennen gar nichts anderes.
In Deutschland ist die Rechtschreibreform abgesegnet, bei uns im Prinzip auch — aber damit geben sich die Gegner der Reform nicht zufrieden. Die deutschen Kultusminister haben entschieden, die Reform — mit einigen zusätzlichen Freiheiten — nach der Übergangsfrist definitiv einzuführen auf August 2005. Dieser Entscheid mache die Lage für die Schweiz jedoch nicht klar, erklärt der St. Galler Reformgegner Stefan Stirnemann vom «Arbeitskreis Orthographie» auf Anfrage. «Der springende Punkt ist, dass im nächsten Jahr nicht die Regeln von 1996 verbindlich werden sollen, sondern veränderte.» […] Von einem solchen Moratorium will die EDK allerdings nichts wissen.
Weitere knapp hundert Jahre später wird Dudens Werk immer lauter nachgetrauert. Der umstrittenen Reform der Rechtschreibung hat sich unlängst auch die Zeitschrift «Schweizer Monatshefte» gewidmet. Sie argumentiert unter der Regie des St. Galler Reformgegners Stefan Stirnemann durchwegs reformkritisch.
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