Schon vorher gab es Reformen, etwa die von 1901, die das th in Wörtern wie Tier abschaffte. Auch hier war eine staatliche Kommission tätig. […] Die Rechtschreibreform von 1998 wurde nicht widerspruchslos hingenommen. Wir leben ja schließlich in einer Demokratie, wo jeder seine Meinung sagen darf. Vor hundert Jahren, sollte man meinen, war das anders. Der Kaiser befahl und alle gehorchten. Weit gefehlt – die Diskussionen gingen weiter. […] Wäre es gut, wenn es eine Behörde gäbe, die Sprachsündern endlich einmal die Meinung sagte, dem Überhandnehmen von Fremdwörtern wehrte und dem Missbrauch von Apostrophen ein Ende setzte? Das wäre ein tiefer Eingriff in die Meinungs- und Pressefreiheit und würde zu noch mehr Unruhe führen als die letzte Rechtschreibreform.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
→ presseartikel →
autoren
neue personensuche
Tischner, Heinrich
neue personensuche