[…] möchte ich zeigen, dass kodifizierte Normen für sprachliche Korrektheit von einem Aushandlungsprozess und algorithmischen Verfahren überlagert werden. […] Rechtschreibung ergibt sich über die Sprachverwendung, auf die sich (einflussreiche) Menschen einigen können. Das war vor Duden der Standard und ist nach gut 100 Jahren kodifizierter Rechtschreibung wieder der Trend. […] Wenn nun […] Verständnis eines der zentralen Argumente für Rechtschreibung ist, dann lösen Schreibformen in interaktiven, digitalen Settings ein Problem anders: Schreibende müssen nicht Verstehensprobleme präventiv ausräumen, sondern können sie in der Interaktion passgenau bearbeiten, wenn sie auftreten. Sie müssen Rechtschreibung dort normieren, wo es für das Verständnis wirklich wichtig ist – in allen anderen Bereichen entfällt diese Notwendigkeit.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Wampfler, Philippe
Ist Rechtschreibung eine Kompetenz, die in der Kultur der Digitalität eine Rolle spielt? Wohl nur teilweise. Bereits seit einigen Jahren kann beobachtet werden, dass Orthographie weniger intensiv unterrichtet wird. Das vermag Menschen immer wieder zu empören […], aber letztlich ist es eine Konsequenz aus der Entscheidung, auf welche Kompetenzen sich Schule fokussieren sollte.
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