Selbstverständlich war auch die Rechtschreibreform kein Endpunkt, da Sprache ein dynamischer Prozeß ist, der kein Ende kennt. Was es allerdings nicht geben sollte, ist eine weitere Reform, die von der Politik entschieden werden muß, weil sich Sprachwissenschaftler auf keinen Kompromiß einigen können. Sprache und Rechtschreibreform eignen sich nicht für politische Entscheidungen. Von einer neuen großen Reform einer Art "Gegenreform" halte ich nichts: Weite Teile der Bevölkerung haben von der neuen Rechtschreibung profitiert naturgegebenermaßen vor allem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mit ihr aufgewachsen sind oder sich mit ihr arrangiert haben.
Zur erinnerung: Was damals den kultusministern vorgelegt und von Zehetmair abgeändert wurde, war ein kompromiss; so einfach kann sich die politik nicht aus der verantwortung stehlen.