Die CDU habe zur Kenntnis genommen, daß alle anderen Bundesländer bei der neuen Rechtschreibung bleiben wollten, erklärte kürzlich die CDU-Landtagsfraktion. […] Aktueller Anlaß für die Kehrtwende der Konservativen war die Ankündigung des Kieler Innenministeriums, zum 1. August die Amtssprache auf die neuen Schreibregeln umzustellen. Diese Verordnung hätte in allen Behörden gegolten, nur nicht in der Schulverwaltung. Die Schulen in Schleswig-Holstein wären dann auch innerhalb des eigenen Bundeslandes in eine Insellage geraten.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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"Schadensbegrenzung" ist das Ziel der schleswig-holsteinischen Landesregierung, nachdem sich am Sonntag in einem Volksentscheid eine deutliche Mehrheit für die Beibehaltung der alten Rechtschreibung ausgesprochen hat. Bildungsministerin Gisela Böhrk (SPD) kündigte einen Erlaß an, der die Folgen des notwendigen neuen Schulgesetzes für Lehrer und Schüler möglichst gering halten soll. Künftig würden an den Schulen beide Schreibweisen akzeptiert. "Gelehrt und geübt" würden künftig aber nur die neuen Schreibweisen.
Eines möchte man jetzt auf keinen Fall sein: Lehrer an einer Schule in Schleswig-Holstein. […] Die Hoffnung der Reformgegner, ihr Votum könne die neue Rechtschreibung in ganz Deutschland zu Fall bringen, scheint trügerisch. So haben sie mit einem unbarmherzigen Bürgervotum ihre Kinder im Land zwischen den Meeren auf eine Sprachinsel verbannt.
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