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oll. = Schmoll,%20Heike

: Josef Kraus 70. Süddeutsche Zeitung, , nr. 178, s. 5, Personalien (211 wörter)
Kraus gehörte zu den ent­schiedensten Gegnern der Rechtschreib­reform und des acht­jährigen Gym­nasiums.
: Rechtschreibrat vertagt Entscheidung über Genderstern. Bis November sollen Empfehlungen erarbeitet werden. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 132, s. 5, Politik (390 wörter)
Empfehlungen wird der Rat jedoch nur dann ver­abschieden, wenn sich die Schreibungen als ver­ständlich, les- und vorles­bar erweisen, grammatisch korrekt und rechts­sicher sind, hieß es nach der Sitzung. […] Ähnlich wie der Rat hat die Duden­redaktion reagiert. In das Rechtschreib­kompendium, seit der Rechtschreib­reform längst nicht mehr die Bibel der deutschen Orthographie, könnte eine Empfehlung auf­genommen werden, mit welchen sprachlichen Mitteln das Gendern realisiert werden kann.
: Viel Lärm um nichts. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 33, s. 8, Bildungswelten (622 wörter)
Einen ungünstigeren Zeitpunkt für ihr Manifest für eine Grammatik­reform als im vergangenen Herbst hätten sich die französischen Grundschul­lehrer, sowie Lehrer weiter­führender Schulen und einiger Hochschulen kaum aus­suchen können. 314 von ihnen hatten im Oktober an­gekündigt, die Kinder künftig regel­widrig nach einer „inklusiven Grammatik“ (grammaire inclusive) unter­richten zu wollen. […] Hier­zulande hätte ein ähnlicher Vorstoß alle Aussicht auf Erfolg gehabt, denn welcher Kultus­minister würde sich nach den Er­fahrungen mit der Rechtschreib­reform ohne Not noch einmal die Finger an Sprach­reformen verbrennen? Schon damals hat sich niemand für die obrig­keitlichen Eingriffe interessiert, das wäre dieses Mal kaum anders.
: Späte Reue. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , s. 6, Politik, Bildungswelten
Auf Zehetmair folgt jetzt der frühere nieder­sächsische Staats­sekretär Josef Lange, der bisher jeden­falls nicht als Rechtschreib­rebell von sich reden gemacht hat. Der eigentliche Rechtschreib­rebell, der frühere Lehrer Friedrich Denk, lässt jedoch nicht locker. Bei der Frank­furter Buch­messe hat er am Mittwoch die so­genannte „Frank­furter Er­klärung nach 20 Jahren Rechtschreib­reform“ vorgestellt, die von vielen Schrift­stellern, Professoren, Verlegern, Journalisten und Kultur­schaffenden unter­zeichnet wurde. 20 Jahre nach dem Start der Rechtschreib­reform seien ihre Folge­schäden unüber­sehbar. „Die Ver­wirrung und Ver­unsicherung der Schreibenden ist groß, die Schüler machen nach­weislich nicht weniger, sondern deutlich mehr Fehler, die deutsche Einheits­orthographie ging verloren.“
: Ein Unbequemer mit Bildungsverve. Josef Kraus wird an diesem Donnerstag in Vilsbiburg als Schulleiter verabschiedet. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 174, s. 6, Bildungswelten
Zu seinen bleibenden Hass­objekten gehört die „Schlecht­schreibreform“, wie er sagt.
: Personalien. Erich Thies 70. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 219, s. 4, Politik
Er […] ging 1998 für elf Jahre als Generalsekretär zur Kultusministerkonferenz. Unter den Kultusministern genoss er, der Union nahestehend, den Respekt beider Seiten. Er hatte die Autorität, den Ministern hinter verschlossenen Türen gründlich die Leviten zu lesen. […] Manche Torheit wie die Rechtschreibreform konnte allerdings auch er nicht verhindern.
: Reclam nicht mehr dudentreu. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 153, s. 7, Politik, Bildungswelten
Der Reclam-Verlag wird seine bekannten gelben Büchlein künftig nach den Empfehlungen der Schweizer Orthographischen Konferenz (SOK) drucken und nicht mehr dem Duden folgen.
: Ein witziger, wendiger Widerhaken. Nach überwiegend erfolgreichem Wirken scheidet der bisherige KMK-Generalsekretär Erich Thies aus seinem Amt. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 238, s. 7, Bildungswelten
Nicht selten hat er die Kultusminister hinter verschlossenen Türen zur Raison gebracht und ihnen noch größere Blamagen erspart, auch wenn es ihm nicht gelungen ist, sie vor solchen Torheiten wie der Rechtschreibreform zu bewahren.
: 7,5 Millionen Deutsche funktionale Analphabeten. Studie zu Lese- und Schreibfähigkeiten; Männer schwächer als Frauen; 57 Prozent der Betroffenen erwerbstätig. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 50, s. 8, Politik
Die Anzahl der funktionalen Analphabeten in Deutschland […] liegt erheblich höher als bisher geschätzt. […] 14 Prozent der Befragten können zwar einzelne Sätze lesen und schreiben, jedoch keine zusammenhängenden, kürzeren Texte. […] Weitere 25 Prozent der Befragten beherrschen demnach die Rechtschreibung, die bis zum Ende der Grundschule unterrichtet werde, nicht in ausreichendem Maße. Sie könnten selbst gebräuchliche Wörter nur fehlerhaft oder langsam lesen und schreiben.
neu : Ohne Rechtschreibung. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 287, s. 10, Zeitgeschehen, Glosse Politik
Ausbildungsbetriebe, Gymnasiallehrer und Hochschullehrer klagen einhellig über rechtschreibschwache Schulabgänger. Trotzdem wollen die Kultusminister heute in Brüssel einen Ländervergleich für die Grundschulen im Fach Deutsch unter Ausschluss der Orthographie beschließen.
: Keine weiteren Empfehlungen. Rat für deutsche Rechtschreibung betrachtet Überarbeitung der Reform offenbar als abgeschlossen; "Markt und Menschen beruhigen". Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 223, s. 4, Politik (598 wörter)
Nach der Sitzung des Rates für deutsche Rechtschreibung am vergangenen Freitag hat sich der Eindruck erhärtet, daß die Über­arbeitung der Rechtschreib­reform als abgeschlossen betrachtet wird und keine weiteren Änderungen mehr geplant sind. […] Noch vor einem Jahr hatte Zehetmair bekräftigt, der Rat werde es sich nicht nehmen lassen, sich mit anderen Feldern der Reform zu beschäftigen, um auch hier Ungereimt­heiten zu beseitigen. Davon ist jetzt nicht mehr die Rede.
: Deutsche Schriftsteller halten an der alten Rechtschreibung fest. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 75, s. 2, Politik (636 wörter)
Kurz vor der Entscheidung der Ministerpräsidenten­konferenz über die Vorschläge des Rates für deutsche Rechtschreibung an diesem Donnerstag haben Schriftsteller und Rechts­wissenschaftler sowie die Bayerische Akademie der Schönen Künste an die Minister­präsidenten appelliert, an der bisherigen Rechtschreibung festzuhalten. In einer gemeinsamen Erklärung der Schriftsteller, die von Daniel Kehlmann, Christian Kracht, Feridun Zaimoglu, Judith Hermann, Iris Hanika und anderen unterzeichnet ist, bekräftigen die Dichter, ihre Bücher weiter in der bisherigen Schreibweise drucken zu lassen.
: "Die Sprache kennt keine Kompromisse." Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 75, s. 1, Politik (145 wörter)
Der Vorsitzende des Rates für deutsche Rechtschreibung, Zehetmair (CSU), sagte dieser Zeitung: Wenn die "Printmedien" künftig im Falle mehrerer Möglichkeiten den bewährten Schreibweisen folgten, würden sich diese durchsetzen. Auch die Schulbuchverlage hätten angekündigt, so zu verfahren.

Womit amtlich bestätigt ist: Die verlage machen die rechtschreibung. Dann wäre es aber ehrlicher, gegen sponsoring auf die schulbücher zu schreiben: «Die Rechtschreibung wird Dir präsentiert von der Bild-Zeitung.» (Und auf die chemiebücher: «Die Chemie wird Dir präsentiert von Novartis.» Usw.)

: Kunze wehrt sich gegen neue Rechtschreibung. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 63, s. 1, Politik (151 wörter)
In einer Erklärung Kunzes […] heißt es, er werde "auch künftig all das zurückweisen, was das Sprachgefühl der Kinder, die intuitive, vom Regelwissen unabhängige Sprachkompetenz beschädigt und vom Rat für deutsche Rechtschreibung in seiner Mehrheit von Verursachern und Befürwortern des Reformskandals unkorrigiert gelassen oder zur Variante umgewidmet worden ist".
: Ickler verläßt den Rechtschreibrat. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 48, s. 1, Politik (140 wörter)
Ickler begründete seinen Austritt damit, daß sich im Rat nichts mehr bewegen lasse. Sprach­wissenschaftliche Argumente seien als Lieb­habereien beiseite geschoben und vom Vorsitzenden bei jeder Gelegenheit ironisiert worden.
: Täuschungsmanöver. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 48, s. 10, Zeitgeschehen (141 wörter)
Bezeichnend für die Arbeitsweise des Rates ist der Umgang mit sprachwissenschaftlichen Argumenten und grammatischen Erwägungen, die nur mit Hohn bedacht wurden. Aber es geht den Verantwortlichen auch nicht um Sprache, sondern um die blinde Durchsetzung einer verfehlten Reform. Deshalb werden alle, die sich dagegen wehren, als Krawall­macher oder als verfassungs­feindlich (Kultus­ministerin Wolff) bezeichnet.
: Auf halbem Wege. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 30, s. 14, Zeitgeschehen (175 wörter)
Gewiß mag es manchen mit der Überarbeitung der Rechtschreibreform versöhnen, daß er wieder "Du" groß schreiben darf.

Versöhnung ist etwas schönes, und wir verstehen die erleichterung, denn anscheinend hält sich «er», der erwachsene deutsche, in einem privaten brief und sms streng an das, was er «darf», was ihm der volksschullehrplan erlaubt.

: "Mißglückte Regelung." In der Schweiz wächst die Kritik an der Rechtschreibreform. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 21, s. 4, Politik (362 wörter)
In einem offenen Brief an den Präsidenten der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), Regierungsrat Stöckling, weist der sogenannte Sprachkreis Deutsch den Präsidenten der Erziehungsdirektoren­konferenz (entspricht der Kultusministerkonferenz) darauf hin, daß die deutschen Kultusminister offen eingestehen, daß "die Rechtschreib­reform falsch war". […] Noch kritischer äußert sich der Schweizer Lehrerverband, der vor allem beklagt, daß der Vorsitzende und die große Ratsmehrheit die anstößigsten Fälle pragmatisch lösten und es unterließen, die Konsequenzen für das gesamte Regelwerk zu untersuchen.
: Halbherzig. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 21, s. 10, Zeitgeschehen (181 wörter)
Das Rechtschreibchaos ist inzwischen so groß, daß zu befürchten ist, daß die Verlage der Rechtschreibprogramme das letzte Wort haben und regeln, was der Rechtschreib­rat nicht ordnen konnte. Denn wer die ehemaligen Urheber der Rechtschreib­reform zur Korrektur ihrer eigenen Arbeit heranzieht, wird nichts anderes erwarten können als halbherzige Lösungen.

Wir übersetzen: chaos = freiheit, entwicklung; was der rechtschreibrat nicht ordnen konnte = siehe chaos; korrektur = machtkampf zwischen alt und neu; halbherzig = kompromiss, gültig für die regelungen von 1901, 1996, 2005, . . . Vgl. Tages-Anzeiger, 20. 1. 2006.

: Von gestern. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 18, s. 8, Zeitgeschehen
Angesichts der Föderalismusreform […] könnte die Kultusministerkonferenz (KMK) nach dem Bundesrat das wichtigste Gremium zur Abstimmung zwischen Bund und Ländern werden. […] Mit ihrer Tirade gegen den Wettbewerbsföderalismus hat sich die neue Präsidentin der KMK, Schleswig-Holsteins Kultusministerin Erdsiek-Rave (SPD), ein erstes Mal für diese heikle Aufgabe empfohlen. Mit ihrer neuerlichen Aufforderung an die Länder, ein Höchstmaß an Einheitlichkeit herzustellen, und ihrer Litanei bildungsideologischer Topoi von der Bildungsgerechtigkeit über die Geschlechtergerechtigkeit bis zur Bologna-Gläubigkeit hat sie nicht nur ihre Ministerkollegen auf das eingestimmt, was in diesem Jahr von der KMK zu erwarten ist: nicht das, was angesichts ihrer neuen gesamtstaatlichen Verantwortung nötig wäre. Jedenfalls soll die Rechtschreibreform zum Schuljahr 2006/ 2007 für alle Schüler gelten.
: Halbherzig. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 277, s. 10, Zeitgeschehen (181 wörter)
Solange der Rat für deutsche Rechtschreibung sich der Zweidrittel­mehrheit der Reform­befürworter zu beugen hat, werden die grammatisch und phonetisch falschen Schreibweisen weiter­bestehen. […] Wer im Rat das Sagen hat, zeigt sich daran, daß Zehetmair jetzt selbst darauf verweist, daß nicht "jedes Faß geöffnet" werden kann.
: Neue Silbentrennung beschlossen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 276, s. 1, Politik (80 wörter)
Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat am Freitag in Mannheim die geänderte Silbentrennung am Zeilen­ende und die über­arbeiteten Interpunktions­regeln beschlossen.
: Die Groß- und Kleinschreibung wird überarbeitet. Der Rat für Rechtschreibung beschließt veränderte Silbentrennung. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 276, s. 2, Politik (735 wörter)
Die Groß- und Kleinschreibung geht zurück auf den österreichischen Amateurlinguisten Eugen Wüster und gilt unter den Kritikern der Neuregelung als umstritten, da sie viele grammatisch falsche Schreibweisen geschaffen hat. […] Es zeichnet sich eine Tendenz im Rechtschreib­rat ab, die "Große Koalition", die "Zweite Kammer" und die "Große Anfrage" als Spezial­begriffe wieder groß zu schreiben.

Die gross- und kleinschreibung geht gewiss auf Wüster zurück — etwa im gleichen mass wie auf Adelung. Die formulierung, dass "Große Koalition" und die "Zweite Kammer" wieder gross geschrieben werden sollen, zeigt, wo die amateure am werk sind.

: Bern verlängert Rechtschreibfrist. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 212, s. 4, Politik (249 wörter)
Der Kanton hat sich damit Bayern und Nordrhein-Westfalen angeschlossen und das Moratorium verfügt, das Lehrer in der Schweiz und Deutschland gefordert hatten.
: Rechtschreibreform tritt in weiten Teilen in Kraft. Kultusminister lassen "Toleranzklausel" zu; Rat hebt neue Regeln für Getrenntschreibung auf. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 127, s. 1f, Politik (1080 wörter)
Der Beschluß der Kultusministerkonferenz, die unstrittigen Teile der Reform in Kraft treten zu lassen, hat im Rat Irritationen ausgelöst. Zehetmair zeigte Verständnis für das Vorgehen der KMK, ließ aber keinen Zweifel daran, daß der Rat auch künftig unbeirrt und unabhängig von Sachzwängen der Politik die einzelnen Bereiche der Reform bearbeiten wird. Zehetmair bekräftigte die Entschlossenheit des Rates, sich von keiner Seite unter Druck setzen zu lassen, auch nicht unter Zeitdruck. […] Der kulturpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Otto, bezeichnete die in Teilen verbindlich gemachte Rechtschreibreform als "Zumutung gegenüber den Lehrern und Schülern". Außerdem sei darin eine "unglaubliche Arroganz gegenüber dem Rat für deutsche Rechtschreibung zu sehen". […] Die bildungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Reiche, forderte die Ministerpräsidenten auf, die gesamte Reform außer Kraft zu setzen.
: Horst Haider Munske 70. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 104, s. 4, Politik (321 wörter)
"Die historisch gewachsene Ortho­graphie ist ihnen im Grunde ein Ärgernis", so kurz und treffend charak­terisierte der emeritierte Erlanger Sprach­wissenschaftler Horst Haider Munske die Motivation der Rechtschreib­reformer.

Ob da wohl ungute erinnerungen an seine schülerin Leiss mitspielen? Sie gibt uns anlass zu einer unterscheidung: Es ist aufgabe der wissenschaft, ständig das bestehende und scheinbar selbstverständliche zu hinterfragen und visionen zu entwickeln, und es ist im grunde aufgabe von (verzeihung!) gebrauchtwagenverkäufern, das «historisch gewachsene» zu rechtfertigen und eine beule als verbesserung des cw-werts zu preisen. Vgl. FAZ, 4. 10. 2004.

: Durcheinander. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 41, s. 12, Zeitgeschehen (183 wörter)
Wer die Vorschlagsliste betrachtet, wird den Eindruck nicht los, daß von einer Rückkehr zu den früheren Regeln bis zum Beibehalten des unveränderten Regelwerks nahezu alles erwogen wird, was in der ermüdenden Rechtschreibdiskussion schon hin- und hergewendet wurde. […] Doch wenn der Rat von vorn beginnt, über alles zu debattieren, treten diese Regeln in Kraft, und weitere Jahre gehen ins Land.
: Agenda 2005. 1. August: Herumdoktern an der Reform. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 306, s. 6, Politik (278 wörter)
Zum 1. August 2005 soll die Rechtschreib­reform endgültig in Kraft treten. […] Die Frage ist allerdings, ob es den Deutschlehrern gelingt, sich durch das Dickicht des Regelwerks zu kämpfen.
: Saarland beantragt KMK-Sitzung zur Rechtschreibung. Kultusminister Schreier fordert Revision der Reform; Verband: Rücknahme billiger als Änderungen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 173, s. 1, Politik (377 wörter)
Der saarländische Kultus­minister Schreier (CDU) hat eine Revision des Beschlusses der Kultus­minister­konferenz (KMK) zur Rechtschreib­reform vom Juni dieses Jahres gefordert.
: Übergriff. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 172, s. 8, Zeitgeschehen (150 wörter)
Auch wenn das Bundes­innen­ministerium durch die Neu­regelung der Behörden­sprache in die Rechtschreib­reform involviert ist, bleibt die Rechtschreib­reform Ländersache. Das gilt auch dann, wenn die Entscheidungs­befugnis über die Recht­schreibung in Schulen und Universitäten von der Kultus­ministerkonferenz in die Minister­präsidenten­konferenz über­gehen sollte – was angesichts der ver­fahrenen Lage nur zu wünschen wäre.

Wenn die minister­präsidenten zuständig wären, wäre das ganze immer noch ländersache. Die bundesregierung befasst sich materiell nur insofern damit, als sie ihren beamten und angestellten vorschreibt, wie sie zu schreiben haben. Das hat mit der schule nichts zu tun und ist letztlich wie in einer firma eine privatrechtliche angelegenheit.

: Weiss für Rücknahme der Rechtschreibreform. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 165, s. 1, Politik (161 wörter)
Die meisten hätten die Regeln weder ver­innerlicht, noch wendeten sie sie an, schrieb Frau Weiss in einem Zeitungs­beitrag. […] Allerdings spricht sich Frau Weiss auch für die völlige Abschaffung des scharfen S (ß) aus. Hier gehe die Reform ihr nicht weit genug.
: Wulff: Die Rechtschreibreform ist gescheitert. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 148, s. 1 (366 wörter)
Der niedersächsische Minister­präsident Christian Wulff (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Minister­präsidenten­konferenz mit der Rechtschreib­reform zu befassen. Die Zuständigkeit der Kultusminister­konferenz für die neue Rechtschreibung müsse beendet werden, forderte Wulff im Gespräch mit dieser Zeitung.

Die kultusministerkonferenz ist nicht für die rechtschreibung zuständig, sondern für den lehrplan der volksschule. Dafür soll die ministerpräsidenten­konferenz das geeignetere gremium sein?

: Die Kultusminister beharren auf der Rechtschreibreform. Varianten zu den Neuregelungen zugelassen; pluraler Rat soll Entwicklung beobachten. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 129, s. 1, Politik (788/219 wörter)
Keine der neuen Schreib­weisen werde falsch, alle Schül­bücher in neuer Ortho­graphie könnten weiter ge­nutzt werden. Den Kultus­ministern gehe es vor allem um eine Ver­sachlichung der Debatte, erläuterte die Präsidentin der KMK, die rheinland-pfälzische Kultus­ministerin Ahnen (SPD).
: Ohne die Minister. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 129, s. 10, Politik, Kommentar (209 wörter)
Sollte der Rat nicht befugt sein, einzelne Regeln zu ändern, zu streichen oder gar die ganze Reform für miß­lungen zu erklären, bleibt er eine politi­sche Alibi­veranstaltung.
: Späte Erkenntnis. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 56, s. 1, Kommentar (289 wörter)
[…] ist den Kultusministern doch noch klargeworden, daß ein solches Reformwerk nicht einfach gegen den Willen der sprachbewußten Öffentlichkeit erzwungen werden kann. […] Daß zumindest einige von ihnen heute einsehen, daß die angebliche Schreib­vereinfachung unzählige Nuancen und Präzisierungen der deutschen Sprache zu beseitigen droht und das Verstehen von Texten erschwert, wenn nicht unmöglich macht, ist ein Erkenntnis­fortschritt, den es zu würdigen gilt. […] Die Zwischen­staatliche Kommission und die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, die einen Kompromiß­vorschlag unterbreitet hat, der von Sprach­wissenschaftlern und auch von der Kommission vernichtend kritisiert wurde, nun mit der Rettung der verfahrenen Lage zu beauftragen hieße allerdings, die Böcke zu Gärtnern zu machen.
: Fünfzig Juristen verlangen Rücknahme der Rechtschreib­reform. "Gravierende Mängel, unausgewogene Formelkompromisse"; Appell an die Parlamente. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 39, s. 4, Politik (492 wörter)
Die Professoren verweisen darauf, daß die meisten Menschen durch die überraschende Einführung der Rechtschreib­reform den Eindruck einer demokratisch nicht legitimierten Bevormundung durch die Exekutive gewonnen hätten. Das Bundesverfassungs­gericht habe zwar im Blick darauf, daß das neue Regelwerk grundsätzlich keine rechtlichen Wirkungen entfalte, einen Verstoß gegen das Demokratieprinzip nicht angenommen. Dies ändere aber nichts daran, daß die Aktivitäten der Kultus­verwaltungen dem Vertrauen in die demokratisch legitimierte Staatsgewalt erheblichen Schaden zugefügt hätten. In einem mehrseitigen Anhang nennen die Rechts­wissenschaftler Beispiele für Defizite der Reform.

Wie viele jahrzehnte hätten denn die professoren gebraucht, um die defizite der reform zu untersuchen? Ihre «überraschung» fügt dem vertrauen in die professoren schaden zu.

: Beschädigtes Deutsch. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 39, s. 12, Zeitgeschehen (171 wörter)
In ihrer Sachkritik ist der Petition der fünfzig Rechtswissenschaftler gegen die Rechtschreib­reform ausnahmslos zuzustimmen. […] Juristen sind auf sprachliche Feinheiten angewiesen, deshalb ist ihre Kritik — ähnlich wie die der Dichter und Schriftsteller — nicht zu unterschätzen.

In der tat, «ähnlich wie die der Dichter und Schriftsteller». Dazu ist auf diesen seiten einiges zu finden, z. b. stellungnahme zu «Willkür in den Worten».

: Erich Thies 60. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 219, s. 4, Politik
Das Amt des Generalsekretärs der Kultusministerkonferenz (KMK) hat Erich Thies in einer Zeit übernommen, da die KMK einen beträchtlichen Ansehensverlust durch ihre Beschlüsse zur Rechtschreib­reform erlitten hatte.
: Zunehmend gleichgültig. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 176, s. 3, Politik (433 wörter)
"Die neuen Rechtschreibregeln sind von den meisten Lehrern noch nicht in all ihren Konsequenzen verinnerlicht worden", sagt der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus. Um wirklich ernst genommen zu werden, seien die neuen Regelungen allerdings auch viel zuwenig eindeutig.
: Rechtschreibchaos. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , s. 12, Zeitgeschehen
Wann endlich wird der staatlich verordnete Analphabetismus beendet? Wer die Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung verhindert, darf sich über Sprachverfall nicht beklagen.

Würden wir ja auch nicht (Leiss).

: Ohne Sinn. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 252, s. 12, Zeitgeschehen (147 wörter)
Wenn zusätzlich zu Kultus­ministern und Minister­präsidenten auch noch die Parlamente beteiligt werden müssen, dann ist die Rechtschreib­reform ohnehin vom Tisch. Wer würde ihr ernstlich nach­trauern?

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