Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
Zu Horst Haider Munske, «Katzenjammer», Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. 6. 2016, s. 6
Zum „Katzenjammer“ von professor Munske ist an eine mahnung der „Süddeutschen Zeitung“ von 2004 zu erinnern: „Es ist nun aber so mit der Jammerei, dass einem auch die traurigste Traurigkeit und das vollendetste Versagen irgendwann auf die Nerven gehen.“ Auch der 1924 gegründete Bund für vereinfachte rechtschreibung ist mit der neuregelung von 1996 nicht glücklich und noch viel weniger mit der von 2006. Nach wie vor hoffen wir, dass uns die wissenschaft einer lösung näher bringt. Nun ist ja Munske ein sprachwissenschafter, aber seine einteilung in freunde und feinde der sprache („Völlig verkehrt, antwortet der Freund deutscher Sprache“) ist weder wissenschaftlich noch hilfreich. Aber dazu passt sein loblied auf den laienverein mit der anmassenden bezeichnung „Schweizer Orthographische Konferenz“. Auch eines seiner gründungsmitglieder, der verleger Urs Breitenstein, begründet sein wirken mit einem klaren, ausgrenzenden besitzanspruch: „Wir Liebhaber der deutschen Sprache müssen uns wehren, wenn man sie uns (!) kaputt machen will.“ Kein wunder, dass sich schon Schopenhauer über die „Ladenmenschen, die Buchdrucker und ihre schwarzen Myrmidonen aus dem Schmierloch“ ärgerte.
„Der eigentliche Skandal liegt darin, daß die deutsche Rechtschreibung zwar von Wissenschaftlern entwickelt wurde, die weiterhin Wert darauf legen, als Wissenschaftler angesehen zu werden, daß diese aber – wie weiland die Reformer von 1903 – im Ansatz darauf verzichten, die Reform mit den Mitteln der Wissenschaft anzupacken. Sie gingen von vornherein politisch vor, stellten, noch bevor sie mit den Kultusministern sprachen, Überlegungen im Sinne der Durchsetzbarkeit an und begaben sich so wehrlos auf das Feld von Dilettanten (Kultusministern) und Einzelinteressen (Schulbuchverlagen).“ So diagnostizierte 1997 der linguist Gerd Simon. Jedenfalls sei wissenschaft und politik ans herz gelegt: „Wenn die Reformprozesse nicht entschlossen genug durchgeführt werden, dann ist das wie stetiges Operieren an immer derselben Wunde. Dies wird, um im Bild zu bleiben, den Patienten psychologisch zermürben. Besser wäre es, es gäbe einen vernünftigen, wenn auch weit reichenden Eingriff, mit dem das Problem tatsächlich gelöst werden kann. Das gilt für alle Politikbereiche.“ (Angela Merkel, Spiegel, 8. 12. 2003)
Bund für vereinfachte rechtschreibung, Rolf Landolt, Zürich (vorsitzer)
Über einen abdruck in unserer schreibweise würden wir uns freuen. Aber im gegensatz zu einigen leuten, die sprache und schreibung verwechseln, sind wir überzeugt, dass der text auch gemäss duden 26. aufl., duden 20. aufl., duden 1. aufl., in fraktur, steno, braille, kyrillischer schrift usw. lesbar ist.
Zum „Katzenjammer“ von Professor Munske ist an eine Mahnung der „Süddeutschen Zeitung“ von 2004 zu erinnern: „Es ist nun aber so mit der Jammerei, dass einem auch die traurigste Traurigkeit und das vollendetste Versagen irgendwann auf die Nerven gehen.“ Auch der 1924 gegründete Bund für vereinfachte rechtschreibung ist mit der Neuregelung von 1996 nicht glücklich und noch viel weniger mit der von 2006. Nach wie vor hoffen wir, dass uns die Wissenschaft einer Lösung näherbringt. Nun ist ja Munske ein Sprachwissenschafter, aber seine Einteilung in Freunde und Feinde der Sprache („Völlig verkehrt, antwortet der Freund deutscher Sprache“) ist weder wissenschaftlich noch hilfreich. Aber dazu passt sein Loblied auf den Laienverein mit der anmaßenden Bezeichnung „Schweizer Orthographische Konferenz“. Auch eines seiner Gründungsmitglieder, der Verleger Urs Breitenstein, begründet sein Wirken mit einem klaren, ausgrenzenden Besitzanspruch: „Wir Liebhaber der deutschen Sprache müssen uns wehren, wenn man sie uns (!) kaputt machen will.“ Kein Wunder, dass sich schon Schopenhauer über die „Ladenmenschen, die Buchdrucker und ihre schwarzen Myrmidonen aus dem Schmierloch“ ärgerte.
„Der eigentliche Skandal liegt darin, daß die deutsche Rechtschreibung zwar von Wissenschaftlern entwickelt wurde, die weiterhin Wert darauf legen, als Wissenschaftler angesehen zu werden, daß diese aber – wie weiland die Reformer von 1903 – im Ansatz darauf verzichten, die Reform mit den Mitteln der Wissenschaft anzupacken. Sie gingen von vornherein politisch vor, stellten, noch bevor sie mit den Kultusministern sprachen, Überlegungen im Sinne der Durchsetzbarkeit an und begaben sich so wehrlos auf das Feld von Dilettanten (Kultusministern) und Einzelinteressen (Schulbuchverlagen).“ So diagnostizierte 1997 der Linguist Gerd Simon. Jedenfalls sei Wissenschaft und Politik ans Herz gelegt: „Wenn die Reformprozesse nicht entschlossen genug durchgeführt werden, dann ist das wie stetiges Operieren an immer derselben Wunde. Dies wird, um im Bild zu bleiben, den Patienten psychologisch zermürben. Besser wäre es, es gäbe einen vernünftigen, wenn auch weit reichenden Eingriff, mit dem das Problem tatsächlich gelöst werden kann. Das gilt für alle Politikbereiche.“ (Angela Merkel, Spiegel, 8. 12. 2003)
Zum „Katzenjammer“ von Professor Munske ist an eine Mahnung der „Süddeutschen Zeitung“ von 2004 zu erinnern: „Es ist nun aber so mit der Jammerei, daß einem auch die traurigste Traurigkeit und das vollendetste Versagen irgendwann auf die Nerven gehen.“ Auch der 1924 gegründete Bund für vereinfachte rechtschreibung ist mit der Neuregelung von 1996 nicht glücklich und noch viel weniger mit der von 2006. Nach wie vor hoffen wir, daß uns die Wissenschaft einer Lösung näherbringt. Nun ist ja Munske ein Sprachwissenschafter, aber seine Einteilung in Freunde und Feinde der Sprache („Völlig verkehrt, antwortet der Freund deutscher Sprache“) ist weder wissenschaftlich noch hilfreich. Aber dazu paßt sein Loblied auf den Laienverein mit der anmaßenden Bezeichnung „Schweizer Orthographische Konferenz“. Auch eines seiner Gründungsmitglieder, der Verleger Urs Breitenstein, begründet sein Wirken mit einem klaren, ausgrenzenden Besitzanspruch: „Wir Liebhaber der deutschen Sprache müssen uns wehren, wenn man sie uns (!) kaputt machen will.“ Kein Wunder, daß sich schon Schopenhauer über die „Ladenmenschen, die Buchdrucker und ihre schwarzen Myrmidonen aus dem Schmierloch“ ärgerte.
„Der eigentliche Skandal liegt darin, daß die deutsche Rechtschreibung zwar von Wissenschaftlern entwickelt wurde, die weiterhin Wert darauf legen, als Wissenschaftler angesehen zu werden, daß diese aber – wie weiland die Reformer von 1903 – im Ansatz darauf verzichten, die Reform mit den Mitteln der Wissenschaft anzupacken. Sie gingen von vornherein politisch vor, stellten, noch bevor sie mit den Kultusministern sprachen, Überlegungen im Sinne der Durchsetzbarkeit an und begaben sich so wehrlos auf das Feld von Dilettanten (Kultusministern) und Einzelinteressen (Schulbuchverlagen).“ So diagnostizierte 1997 der Linguist Gerd Simon. Jedenfalls sei Wissenschaft und Politik ans Herz gelegt: „Wenn die Reformprozesse nicht entschlossen genug durchgeführt werden, dann ist das wie stetiges Operieren an immer derselben Wunde. Dies wird, um im Bild zu bleiben, den Patienten psychologisch zermürben. Besser wäre es, es gäbe einen vernünftigen, wenn auch weit reichenden Eingriff, mit dem das Problem tatsächlich gelöst werden kann. Das gilt für alle Politikbereiche.“ (Angela Merkel, Spiegel, 8. 12. 2003)
Zum «Katzenjammer» von Professor Munke ist an eine Mahnung der «Süddeutschen Zeitung» von 2004 zu erinnern: «E ist nun aber so mit der Jammerei, daß einem auch die traurigste Traurigkeit und da vollendetste Versagen irgendwann auf die Nerven gehen.» Auch der 1924 gegründete Bund für vereinfachte rechtschreibung ist mit der Neuregelung von 1996 nicht glücklich und noch viel weniger mit der von 2006. Nach wie vor hoffen wir, daß un die Wissenschaft einer Lösung näherbringt. Nun ist ja Munke ein Sprachwissenschafter, aber seine Einteilung in Freunde und Feinde der Sprache («Völlig verkehrt, antwortet der Freund deutscher Sprache») ist weder wissenschaftlich noch hilfreich. Aber dazu paßt sein Loblied auf den Laienverein mit der anmaßenden Bezeichnung «Schweizer Orthographische Konferenz». Auch eine seiner Gründungmitglieder, der Verleger Ur Breitenstein, begründet sein Wirken mit einem klaren, augrenzenden Besitzanspruch: «Wir Liebhaber der deutschen Sprache müssen un wehren, wenn man sie un (!) kaputt machen will.» Kein Wunder, daß sich schon Schopenhauer über die «Ladenmenschen, die Buchdrucker und ihre schwarzen Myrmidonen au dem Schmierloch» ärgerte.
«Der eigentliche Skandal liegt darin, daß die deutsche Rechtschreibung zwar von Wissenschaftlern entwickelt wurde, die weiterhin Wert darauf legen, al Wissenschaftler angesehen zu werden, daß diese aber – wie weiland die Reformer von 1903 – im Ansatz darauf verzichten, die Reform mit den Mitteln der Wissenschaft anzupacken. Sie gingen von vornherein politisch vor, stellten, noch bevor sie mit den Kultuministern sprachen, Überlegungen im Sinne der Durchsetzbarkeit an und begaben sich so wehrlo auf da Feld von Dilettanten (Kultusministern) und Einzelinteressen (Schulbuchverlagen).» So diagnostizierte 1997 der Linguist Gerd Simon. Jedenfall sei Wissenschaft und Politik an Herz gelegt: «Wenn die Reformprozesse nicht entschlossen genug durchgeführt werden, dann ist da wie stetige Operieren an immer derselben Wunde. Die wird, um im Bild zu bleiben, den Patienten psychologisch zermürben. Besser wäre e, e gäbe einen vernünftigen, wenn auch weit reichenden Eingriff, mit dem da Problem tatsächlich gelöst werden kann. Da gilt für alle Politikbereiche.» (Angela Merkel, Spiegel, 8. 12. 2003)
Цум „Кацценяммер“ фон профессор Мунске ист ан еине маанунг дер „Сюддеучен Цеитунг“ фон 2004 цу ериннерн: „Ес ист нун абер зо мит дер Яммереи, дасс еинем аух ди трауригсте Трауригкеит унд дас фоллендетсте ферзаген иргендванн ауф ди Нерфен геен.“ Аух дер 1924 гегрюндете Бунд Фюр фереинфахте рехтшреибунг ист мит дер неурегелунг фон 1996 нихт глюкклих унд нох фил венигер мит дер фон 2006. Нах ви фор хоффен вир, дасс унс ди виссеншафт еинер лёзунг нэер брингт. Нун ист я Мунске еин шпрахвиссеншафтер, абер зеине еинтеилунг ин фреунде унд феинде дер шпрахе („Фёллиг феркеерт, антвортет дер Фреунд деучер Шпрахе“) ист ведер виссеншафтллих нох хилфреих. Абер дацу пасст зеин лоблиид ауф ден лаиенфереин мит дер анмассенден бецеихнунг „Швеицер Ортографише Конференц“. Аух еинес зеинер грюндунгсмитглиидер, дер ферлегер Урс Бреитенштеин, бегрюндет зеин виркен мит еинем кларен, аусгренценден безиццаншпрух: „вир Лиибхабер дер деучен Шпрахе мюссен унс веерен, венн ман зи унс (!) капутт махен вилл.“ Кеин вундер, дасс зих шон Шопенхауер юбер ди „Ладенменшен, ди Бухдруккер унд иире шварцен Мырмидонен аус дем Шмирлох“ эргерте.
„Дер еигентлихе Скандал лиигт дарин, дасс ди деуче Рехтшреибунг цвар фон Виссеншафтлерн ентвиккелт вурде, ди веитерхин верт дарауф леген, алс Виссеншафтлер ангезеен цу верден, дасс дизе абер – ви веиланд ди Реформер фон 1903 – им Анзацц дарауф ферцихтен, ди Реформ мит ден Миттелн дер Виссеншафт анцупаккен. Зи гинген фон форнхереин политиш фор, штеллтен, нох бефор зи мит ден Култусминистерн шпрахен, Юберлегунген им Зинне дер Дурхзеццбаркеит ан унд бегабен зих зо веерлос ауф дас Фелд фон Дилеттантен (Култусминистерн) унд Еинцелинтерессен (Шулбухферлаген).“ Зо диагностицирте 1997 дер лингуист Герд Зимон. Еденфаллс зеи виссеншафт унд политик анс херц гелегт: „венн ди Реформпроцессе нихт ентшлоссен генуг дурхгефюрт верден, данн ист дас ви штетигес Оперирен ан иммер дерзелбен Вунде. Дис вирд, ум им Билд цу блеибен, ден Патиентен психологиш цермюрбен. Бессер вэре ес, ес гэбе еинен фернюнфтиген, венн аух веит реихенден Еингрифф, мит дем дас Проблем татзэхлих гелёст верден канн. Дас гилт фюр алле Политикбереихе.“ (Ангела Меркел, Шпигел, 8. 12. 2003)