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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

stichwort → dänisch
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dänisch

23. 3. 1948
U. a. abschaffung der substantiv­grossschreibung — als letzte sprache ausser der deutschen.

Zitat

profeſſor otto jeſperſen ſchrieb in derselben ausgabe des berliner tage­blattes [22. märz 1929]: »wie in andern ländern, fing man auch in dänemark im ſechzehnten und den folgenden jahr­hunderten an, mehr und mehr wörter mit groß­buchſtaben zu ſchreiben ... hier wie dort wurde das groß­ſchreiben unter einfluß von phi­lologiſchen ſchul­meiſtern allmählich an subſtanti­ven ein­geſchränkt. außer den lehrern trugen die buch­drucker weſentlich zur herrſchaft des groß­ſchreibens bei ... um 1800 kann das groß­ſchreiben in subſtanti­ven als allgemein durch­geführt betrachtet werden. im neun­zehnten jahrhundert fing aber eine bewegung an, mit dem ziel, diese pedantiſche regel los­zuwerden und zu der in der übrigen ziviliſierten welt herrſchen­den praxis überzugehen ... ſchweden verwendet in gewöhnlichen nenn­wörtern keine groß­buchſtaben, und norwegen hat das klein­ſchreiben offiziell eingeführt. in dänemark reichten ſchulmänner wieder­holt bitt­ſchriften ein, um in der ſchule den zwang der groß­buchſtaben los­zuwerden; bisher war das aber vergeblich ... die große kon­ſervative zeitung 'national­tidende' trat vor einigen jahren eifrig für die reform ein. in zeitungen und zeitſchriften ſieht man ziemlich häufig ſignierte artikel mit klein­buchſtaben, während der re­daktionelle teil ſtets mit der offiziellen recht­ſchreibung gedruckt iſt. es iſt zu hoffen, daß die vernunft bald die pedanterie auf dieſem gebiet über­winden wird.«