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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

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wichtigkeit

Wie wichtig ist die rechtschreibung? Welches ist ihr stellenwert?


Stellenwert der kenntnisse

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Orthografie ist sehr wich­tig. Je­de E-Mail of­fen­bart meine Recht­schreib­kennt­nisse und kann darüber ent­scheiden, für wie klug ich ge­halten werde.

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Im Auftrag der Roland Berger Stiftung hat das Meinungs­for­schungs­institut Allens­bach 2019 in einer re­präsentativen Umfrage die Deutschen danach ge­fragt, was für sie das wichtigste Lernziel in der Schule sei. An oberster Stelle wurde dabei von 83 Prozent der Be­fragen die „gute Be­herrschung von Recht­schreibung und Grammatik“ ge­nannt. Der Punkt rangierte vor All­gemein­bildung (76 Prozent), Englisch­kenntnissen (63 Prozent) oder guten Mathematik­kenntnissen (56 Prozent).

, (West­deutsche Zei­tung),

NRW-Bildungs­ministerin Gebauer sieht eine gute Recht­schreibung als Grund­lage für den weiteren Lebens­weg. […] Die Recht­schreibung […] ist keine iso­lierte Kompetenz, sondern Basis für alles.

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„Ja, wir brau­chen Recht­schrei­bung. A­ber bitte doch von den Prio­ri­täten her nicht als Al­ler­wichtigstes“, erklärte Hans Brü­gel­mann, Verbands­mitglied und eme­ritier­ter Professor für Grundschul­pä­dagogik. Recht­schreib­kompetenz be­deute heute etwas anderes als früher. Es gehe nicht mehr um das blinde Üben eines be­grenzten Wort­schatzes für Dik­tate. Für ihre ganz unter­schiedlichen spä­teren Lebens- und Berufs­situa­tionen müssten Kinder lernen, wie sie eigene Texte selbst­ständig in eine gute Form bringen könnten. Dafür bräuchten sie grund­legende Recht­schreib­kennt­nisse, vor allem aber Stra­tegien, um sich die Schreib­weise un­bekannter Wör­ter zu er­schließen. Hand­schrift und Rechtschrei­bung seien lediglich „Ober­flächen­merk­male“, sagte Brügel­mann.

, Schweiz am Wochen­ende,

Ich bin nun ein­mal in ei­nem der wenigen Län­der der Welt auf­ge­wachsen, in dem die Recht­schreibung eine ungeheure Be­deu­tung hat. Ein englischer Gymnasial­lehrer streicht keine Fehler an, der nimmt den Rotstift nicht zur Hand. Das habe ich auch in Amerika so erlebt. Da schreibt der Lehrer vielleicht unter den Aufsatz: «You have to improve your spelling.» Wenn bei uns bekannt wird, dass ein Arzt in einem Brief Bahnhof ohne h ge­schrieben hat, kann er seine Praxis schliessen.

neu , (Frank­furter All­gemeine Zeitung),

In manchen Bundesländern ist es nicht einmal möglich, die Note wegen vieler grammatischer und orthographischer Fehler herabzusetzen. Welcher Schüler sollte dann Rechtschreibung ernst nehmen?

Aha, an eine intrinsische motivation glaubt nicht einmal Schmoll.

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Früher galt ab drei Tippfehlern der Bewerber als Vollidiot. Und es war schon damals klar, dass sich die Unternehmen dadurch um große Talente gebracht haben.

, Der Tages­spiegel,

Wir können dank vieler Studien ziemlich genau beschreiben, was Schlüs­sel­qualifi­katio­nen sind. In der Lehrlings­ausbildung wer­den bei­spiels­weise völlig andere Din­ge erwartet, als die Öffentlich­keit glaubt: Es ist eben nicht wahr, dass es um die Recht­schreibung geht. Den Un­ter­nehmen ist gelegen an Quali­fika­tions­merkmalen wie Be­lastungs­fähig­keit, Eigen­initiative, Kreativität, Frustra­tions­toleranz.

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Richtig ist, dass die Rechtschreibung an Bedeutung verloren hat. Die Gründe dafür liegen aber am wenigsten in der Reform. Die Entwicklung hat viel früher eingesetzt.

Stellenwert innerhalb der sprache

tagesschau.de: Sind schrift­sprachliche Fest­legungen denn so wichtig? Schneider: Sie sind ungeheuer wichtig. Schüler, Schriftsteller, Lesebuchautoren, Verlage und Journalisten sollten ja wissen, nach welcher Schreibweise sie sich richten müssen. Es hat ja niemand darauf gewartet, dass es in drei verschiedenen Zeitungen drei verschiedene Rechtschreibungen gibt. Und Schüler warten auch bestimmt nicht darauf, dass sie die Wahl zwischen verschiedenen Schreibweisen haben. Sie wollen wissen, wo es lang geht.

«Nach welcher Schreibweise sie sich richten müssen» – das «müssen» ist der denkfehler.

Süd­deutsche Zeitung,

Es besteht die Gefahr, dass die Orthografie generell nicht mehr ernst genommen wird.

Allgemeine lebensregel: Gute normen werden ernster genommen als schlechte.

Peter Wapnewski, Süd­deutsche Zeitung,

Die Ortho­gra­phie – wahr­lich ei­ne Magd und nicht mehr als das im Haus­halt der Spra­che.

, Berliner Zeitung,

Sprache ist ein Teil unserer Kultur, aber die Rechtschreibung ist nur ein Hilfsmittel. Darum so viel Wind zu machen, finde ich kleinkariert.

, Frank­furter All­gemeine Zeitung,

Da auch für Hauck die Sprache eher ein Mit­tel der Kommunika­tion ist als ein kulturel­les Gut, sieht er einen der Vorteile der Reform darin, den Stellen­wert der Recht­schreibung herab­zusetzen. Das richtige Schreiben sei schon wichtig, so Hauck, aber nicht das Wichtigste einer Sprache. Das Wichtigste sei der Ge­danke, und der sei schließlich in der Vor-Duden-Zeit von Goethe und von anderen Klassikern auch ohne feste Rechtschreib­regeln glänzend ver­mittelt worden.

, Frankfurter Allgemeine Zeitung,

Der Streit um die neue Recht­schreibung ist ei­ner um des Kaisers Bart; über den – seine Farbe, seine Länge und sein Aussehen – haben sich die Deutschen aber schon immer ihre Gedanken gemacht, und des­halb sieht es nun so aus, als ginge es in einer Sache, die man auch ganz anders regeln oder weit­gehend un­geregelt lassen könnte, um Sein oder Nicht­sein.

Unser standpunkt: wenn …, dann …

Ob die rechtschreibung wichtig ist, wissen wir nicht. Sicher ist: Wenn sie wichtig ist, ist es auch wichtig, dass wir eine gute, regelhafte schreibung haben.


verweise

stichwort freiheit

stichwort norm

stichwort schichtenmodell