Konrad Duden, Zukunftsorthographie, 1876, s. 78
Es wurde an der, dem phonetischen Charakter unsrer Schrift entsprechenden, Regel festgehalten, dass man nicht nach Sprachsilben (d. h. mit Berücksichtigung der Wortbildung, z. B. Zeit-en, gefar-en), sondern nach Sprechsilben abzuteilen habe, d. h. „so wie sich die Wörter beim langsamen Sprechen von selbst zerlegen“ (§ 37). Dem entspricht es auch, wenn bei zusammengesetzten Wörtern auf die Bestandteile Rücksicht genommen werden soll. So unterscheidet z. B. in Graubart und Abart die Aussprache deutlich die Bestandteile, und demnach teilt man ab Grau-bart, Ab-art. Das ist alles so ungemein einfach, dass man verwundert fragen möchte: woher sollen denn da Schwierigkeiten kommen? Und doch sind sie da.