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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

personen → Fritz Rahn

Wer ist wer in der reformdiskussion? Namen, zitate, anmerkungen.

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Rahn, Fritz

titel
dr. phil.
biografie

geb. , Tettnang (Württemberg)

gest. , Schorndorf

pädagoge, sprachwissenschafter, schriftsteller


Zitate

[…] im Jahre 1941 veröffentlichte die Wochenzeitung „Das Reich“ einen Aufsatz unter dem Titel „Die Reform der deutschen Rechtschreibung“. Der Verfasser argumentierte temperamentvoll für eine weitgehende Änderung des gewohnten Schrift­bildes, unter anderem trat er für generelle Klein­schreibung ein. Der Vorschlag fand ein kräftiges Echo in zahl­reichen Leser­zuschriften an den Verfasser des Artikels: Fritz Rahn. Daß sein Name heute mit ganz entgegen­gesetzten Über­legungen und Vor­schlägen zur Reform-Frage verbunden ist, bezeichnet Rahn selbst als das Resultat jenes Pro-Reform-Aufsatzes. […] Diese Über­zeugung, nämlich daß eine abrupte und radikale Reform der Recht­schreibung keinesfalls wünschens­wert sei, hat Fritz Rahn zum erstenmal 1952 in einer Denkschrift für eine Konferenz der „Arbeits­gemeinschaft für Sprachpflege“ niedergelegt […].

Fritz Rahn versucht außerdem, die starren Rechtschreibregeln an bestimmten Stellen aufzuweichen und so dem Schreibenden gewisse Freiheiten zu geben. […] Rahns eigene „Vorschläge zur Ver­einfachung der Regeln“ sind knapp und klar formuliert:

  • „Alle ungefühlten Substantivierungen von Adjektiven und Verben werden grund­sätzlich klein geschrieben. – Leitregel: Nur wo der unverschleierte bestimmte oder un­bestimmte Artikel steht, werden abgeleitete Haupt­wörter ... groß geschrieben.“ (Zum Beispiel: das Neue – aber: etwas neues. Das Rudern – aber: er ist beim rudern.)
  • „Es wird eine Liste derjenigen Fremd­wörter aufgestellt, die als Lehn­wörter betrachtet und eingedeutscht werden.“ (Zum Beispiel: Foto, Frisör, Montör, Büro, Turist, fär und andere. Alle übrigen wie bisher.)
  • „In strittigen Fällen werden zusammen­gehörige Wörter getrennt geschrieben.“ (Zum Beispiel: nebenher gehen, hinterher laufen, Rad fahren).
  • „Die Silben werden einheitlich nach Sprechsilben getrennt.“ („Ka-sten“, „Lo-cken“, „Pä-da-go-gik“ statt bisher „Päd-ago-gik“).