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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

stichwort → freiheit
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ortografie.ch ersetzt sprache.org ortografie.ch ersetzt in zukunft sprache.org

freiheit

, Süd­deutsche Zeitung,

Natürlich behält der Bürger die Frei­heit, etwa das „ß“ in seiner per­sönli­chen Korrespondenz so zu ge­brauchen wie bisher. Hat er sich aber in seinem Beruf zu äußern, muß er duden­gerecht schreiben […].

Im beruf muss man tun, was der chef sagt – wenn man einen chef und nicht viel einfluss in der firma hat. Siehe unsere stellung­nahme zu den nöten einer biblioteka­rin, FAZ, 2002-03-30

, Bun­des­verband deut­scher Presse­sprecher, Bild,

Wir brauchen Klarheit für unsere Arbeit. Es kann nicht sein, dass jeder schreiben darf, wie er will.

Es kann nicht nur sein, es ist so.

, in Ernst Pacolt, Beiträge zur Erneuerung der deutschen Recht­schreibung,

Im Verhalten zu den objektivier­ten Ge­bilden ist der Mensch durch zwei gleich wichtige Aufgaben bean­sprucht: als Wahrer der Tradition und als Wahrer der Freiheit seinen eigenen Schöpfungen gegenüber.

, Schweizer Monats­hefte,

Die Ein­heitlichkeit des Sprach­ge­brauchs ist als Grund­wert weniger gewichtig als die persönliche Freiheit. Das gilt auch für die einheitliche Schreib­weise.

, Die Zeit,

Der größte Gewinn der Rechtschreib­reform besteht in dem, was die Reform­gegner am meisten aufregt. Es ist die Li­beralisierung der Schreib­weisen. […] Es gibt also einen anti­autoritären Zug in der Reform. Er wird noch dadurch ver­stärkt, dass es neben der gewollten eine un­gewollte Li­beralisierung gibt. Von vielen wird die neue Ortho­grafie nicht oder nur fragmentarisch ange­wandt. Man nennt das Rechtschreib­schwäche; sie gab es immer und überall. Nicht aber wird aus der be­haupteten Un­verständlichkeit der neu­en Regeln ein Argument für die alten, denn diese waren viel komplizierter. Wer die neuen nicht versteht, wird auch die alten kaum begriffen haben.

, Tages-Anzeiger,

Seit ihrer Erfindung war die Schrift et­was Ernstes. Reserviert erst für Heili­ges, dann für Offizielles, schüchterte sie ein. Da­durch reinigte sie: als Filter für Gedanken. Das ist vorbei. Nie wurde die Schrift so flüchtig gehand­habt wie heute. In Chats, E-Mails, SMS funk­tioniert Schrift wie ge­sprochene Spra­che. Recht­schreibung und Grammatik sind oft Privat­sache. […] Was passiert, ist nicht der Verfall der Schrift, sondern nur einiger ihrer Konventionen. Und ihre Auf­erstehung: als ge­meinsames Abenteuer.

Ein […] Vorteil einer freien Ordnung ist ihre Fortschritts­trächtigkeit. Sie erlaubt Versuch und Irr­tum, die Suche nach Neu­em. [Dazu] gehört […], dass Frei­heit als pathetischer Begriff […] zwar eine gewisse Attraktivität besitzt, dass sie im Alltag aber oft als un­bequem empfunden wird. «Die Qual der Wahl», «sich ent­scheiden müssen» – Rede­wen­dungen verraten, dass das, was der Liberalismus als Lust versteht, von vielen als Last empfunden wird. Statt­dessen streben die meisten Men­schen nach dem, was Wirtschafts­nobel­preis­träger James M. Buchanan «Parentalis­mus» nennt. An­dere Personen, der Staat oder trans­zendente Kräfte sollen eine elterliche Rolle übernehmen und Ent­scheidungen abnehmen. […] Dem Verkaufs­erfolg entgegen steht ferner die Lang­fristigkeit liberalen Denkens. Die­ses ist mehr auf Risiko und Innovation als auf Erhalt des Erreichten ausgerichtet. […] Die liberale Ordnung trägt dem «Normal­menschen» […] am besten Rechnung und verlangt weder ein besonderes gesell­schaftliches Be­wusst­sein noch neue Menschen.