Lars Großkurth, Bundesverband deutscher Pressesprecher, Bild, 10. 8. 2004
Wir brauchen Klarheit für unsere Arbeit. Es kann nicht sein, dass jeder schreiben darf, wie er will.
Es kann nicht nur sein, es ist so.
Lars Großkurth, Bundesverband deutscher Pressesprecher, Bild, 10. 8. 2004
Wir brauchen Klarheit für unsere Arbeit. Es kann nicht sein, dass jeder schreiben darf, wie er will.
Es kann nicht nur sein, es ist so.
Leo Weisgerber, in Ernst Pacolt, Beiträge zur Erneuerung der deutschen Rechtschreibung, 1972
Im Verhalten zu den objektivierten Gebilden ist der Mensch durch zwei gleich wichtige Aufgaben beansprucht: als Wahrer der Tradition und als Wahrer der Freiheit seinen eigenen Schöpfungen gegenüber.
Daniel Thürer, Schweizer Monatshefte, 11. 2003
Die Einheitlichkeit des Sprachgebrauchs ist als Grundwert weniger gewichtig als die persönliche Freiheit. Das gilt auch für die einheitliche Schreibweise.
Jost Nolte, Berliner Morgenpost, 14. 10. 2002
Jens Jessen, Die Zeit, 29. 7. 2004
Der größte Gewinn der Rechtschreibreform besteht in dem, was die Reformgegner am meisten aufregt. Es ist die Liberalisierung der Schreibweisen. […] Es gibt also einen antiautoritären Zug in der Reform. Er wird noch dadurch verstärkt, dass es neben der gewollten eine ungewollte Liberalisierung gibt. Von vielen wird die neue Orthografie nicht oder nur fragmentarisch angewandt. Man nennt das Rechtschreibschwäche; sie gab es immer und überall. Nicht aber wird aus der behaupteten Unverständlichkeit der neuen Regeln ein Argument für die alten, denn diese waren viel komplizierter. Wer die neuen nicht versteht, wird auch die alten kaum begriffen haben.
Sascha Tegtmeier, die tageszeitung, 1. 8. 2006
Ingo Wagner, Deutschlandfunk, 11. 9. 2010, 14:05 uhr, sendung Pisaplus
Constantin Seibt, Tages-Anzeiger, 9. 4. 2010
Seit ihrer Erfindung war die Schrift etwas Ernstes. Reserviert erst für Heiliges, dann für Offizielles, schüchterte sie ein. Dadurch reinigte sie: als Filter für Gedanken. Das ist vorbei. Nie wurde die Schrift so flüchtig gehandhabt wie heute. In Chats, E-Mails, SMS funktioniert Schrift wie gesprochene Sprache. Rechtschreibung und Grammatik sind oft Privatsache. […] Was passiert, ist nicht der Verfall der Schrift, sondern nur einiger ihrer Konventionen. Und ihre Auferstehung: als gemeinsames Abenteuer.
Gerhard Schwarz, Neue Zürcher Zeitung, 3. 3. 2012
Ein […] Vorteil einer freien Ordnung ist ihre Fortschrittsträchtigkeit. Sie erlaubt Versuch und Irrtum, die Suche nach Neuem. [Dazu] gehört […], dass Freiheit als pathetischer Begriff […] zwar eine gewisse Attraktivität besitzt, dass sie im Alltag aber oft als unbequem empfunden wird. «Die Qual der Wahl», «sich entscheiden müssen» – Redewendungen verraten, dass das, was der Liberalismus als Lust versteht, von vielen als Last empfunden wird. Stattdessen streben die meisten Menschen nach dem, was Wirtschaftsnobelpreisträger James M. Buchanan «Parentalismus» nennt. Andere Personen, der Staat oder transzendente Kräfte sollen eine elterliche Rolle übernehmen und Entscheidungen abnehmen. […] Dem Verkaufserfolg entgegen steht ferner die Langfristigkeit liberalen Denkens. Dieses ist mehr auf Risiko und Innovation als auf Erhalt des Erreichten ausgerichtet. […] Die liberale Ordnung trägt dem «Normalmenschen» […] am besten Rechnung und verlangt weder ein besonderes gesellschaftliches Bewusstsein noch neue Menschen.