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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

institutionen → académie française

Wer ist wer in der reformdiskussion? Institutionen, zitate, anmerkungen.

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Académie française

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23, quai de Conti, F-75006 Paris
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gründung
1635. Seit 1803 teil des Institut de France, der höchsten einrichtung für wissen­schaft und kunst in Frankreich.

Zitate

, Neue Zürcher Zeitung,

Wer hat diese Reformvorschläge ausgearbeitet, und wer ist, ganz allgemein, zu einem solchen Schritt befähigt? Jahrhundertelang galt die 1635 gegründete Académie française als die Hüterin der «langue de Molière». Eine legale Befugnis, die Sprache zu normieren, hat sie nicht; sie selbst bezeichnet sich lediglich als eine «greffière de l'usage»: als eine Protokollantin des Sprachgebrauchs. Die Bedeutung der neun Ausgaben ihres Dictionnaire seit 1694 ist für die Entwicklung der Rechtschreibung freilich kaum zu überschätzen. Anfangs konservativ eingestellt – «Die Académie erklärt, dass sie der alten Orthographie folgen will, welche die gens de lettres von den Ignoranten und den einfachen Frauen (sic) unterscheidet» –, zeigten sich die «Unsterblichen» in den unter der Leitung des Abbé Olivet erarbeiteten Ausgaben von 1740 und 1762 dann ungemein veränderungsfreudig. Seit der Restaurationszeit schlägt das Pendel wieder in die andere Richtung aus – doch hat der Dictionnaire der Académie inzwischen viel von seiner einstigen Ausstrahlung verloren. Heute sind es (hervorragend gemachte und jährlich aktualisierte) Wörterbücher wie der «Petit Larousse» oder der «Petit Robert», die meistens zu Rate gezogen werden.

, Frankfurter All­gemeine Zeitung,

Neidvolle Blicke gehen immer wieder zum Nachbarn Frankreich. Daß es in Deutsch­land kein Pendant zur Aca­démie Française gibt, registriert nicht nur Politycki mit Bedauern. Seinem Wunsch nach einer "wohl­verstandenen Elite, die sich auf Dauer dieses Themas mit Liebe an­nimmt und es nicht zu einer formalisti­schen An­gelegenheit" degradiere, stimmt im Kern auch Burkhard Spinnen zu.

, die tages­zeitung,

Von wenig historischer Kenntnis zeugt Matthias Polityckis "neid­voller Blick" nach Westen, wo die "Aca­démie française" als "wohl­verstandene Elite" in Sachen Sprache für Ruhe und Ordnung sorgt. […] Da die sich selbst ergänzende Greisen­clique ihren Ehr­geiz auf das Reinigen der Sprache und Ver­hindern aller Neuerun­gen verlegte, dauerte es 58 Jahre, bis das "Dictionnaire de l'Académie française" 1694 er­scheinen konnte. In den acht Auf­lagen bis 1935 wurde der alltägliche Sprach­gebrauch des Volkes von der Akademie […] absolut souverän-diktatorisch ignoriert.

, svz.de (Schweriner Volks­zeitung),

In Frankreich gibt es den Sprachrat der Académie fran­çaise – dieser hat deutlich mehr Einfluss­möglich­keiten als der Rat. Wünschen Sie sich das auch? [Josef Lange:] Nein. Die histori­sche, ge­sellschaft­liche und politische Ent­wicklung in unserem Sprach­raum ist eine andere. Zudem agiert der Rat nicht nur für ein Land, sondern für den gesamten deutsch­sprachigen Raum. Das heißt, er muss auch die durchaus diver­gierende Wirkung der Sprache beobachten.