willkommen
kontakt
impressum
suchen

Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

institutionen → zwischenstaatliche kommission

Wer ist wer in der reformdiskussion? Institutionen, zitate, anmerkungen.

ortografie.ch ersetzt sprache.org ortografie.ch ersetzt in zukunft sprache.org

zwischenstaatliche kommission für die deutsche rechtschreibung

sitz, adresse
Institut für deutsche sprache, postfach 10 16 21, D-68016 Mannheim
url
aufgaben
Die einheitlich­keit der deutschen recht­schreibung auf der grundlage des neuen regelwerks bewahren, die recht­schreibung im un­erlässlichen umfang weiter­entwickeln, die umsetzung der neu­regelung beratend begleiten und zweifels­fälle klären, die künftige sprach­entwicklung beobachten und empfehlungen zur anpassung des orto­grafischen regelwerks an den allgemeinen sprach­wandel erarbeiten.
gründung
gemäss der wiener erklärung vom 1996-07-01.
mitglieder für Österreich
dr. Karl Blüml (Wien), mag. Ulrike Steiner (Wien), prof. dr. Richard Schrodt (Wien)
mitglieder für die Schweiz
prof. dr. Peter Gallmann (Schaffhausen/Jena), dr. Werner Hauck (Bern), prof. dr. Horst Sitta (Zürich)
mitglieder für Deutschland
prof. dr. Gerhard Augst (Siegen), prof. dr. Mechthild Dehn (Hamburg), dr. Klaus Heller (Mannheim), prof. dr. Rudolf Hoberg (Darmstadt), prof. dr. Dieter Nerius (Rostock)
ehemalige mitglieder
prof. dr. Peter Eisenberg (Potsdam), prof. dr. Horst Haider Munske (Erlangen), prof. dr. Franz Viktor Spechtler (Salzburg)
vorsitz
Karl Blüml
geschäftsführung
Klaus Heller

Zitate

Erklärung der Kultus­minister­konferenz, 278. plenar­sitzung, , Bonn

Aufgabe der gemeinsam von Deutschland, Österreich und der Schweiz ein­gesetzten Experten­kommission, die ihre Arbeit im März 1997 beginnt, wird es sein, die Einführung der Neu­regelung zu begleiten und Zweifelsfälle auf der Grundlage des Regel­werks zu klären. Die Experten­kommission über­nimmt insgesamt in ihrer Besetzung durch Fachleute aus allen deutsch­sprachigen Ländern die Aufgaben, die bisher allein der Duden-Redaktion, also einem privaten Verlag, überlassen waren.

Horst Haider Munske, Der Tages­spiegel,

Die Glaub­würdigkeit der Rechtschreib­kommission leidet jedoch vor allem an einem Handikap, das weit in die Vor­geschichte der Rechtschreib­reform zurückreicht. Es ist ihre Zusammen­setzung. Die meisten der 12 Mitglieder aus Deutsch­land, Österreich und der Schweiz haben bereits den früheren Rechtschreib­kommissionen angehört, die die neuen Regeln aus­gearbeitet haben. Zumal die Vor­sitzenden von damals sind jetzt wieder dabei. Jene Rechtschreib­kommissionen der 80er Jahre hatten sich im Wesentli­chen durch eigene Zuwahl konstituiert und erst nach­träglich den ministerialen Auftrag erhalten, Vorschläge zur Neuregelung der deutschen Recht­schreibung aus­zuarbeiten.

Stellung­nahme des BVR zum bei­rat.

Ludwig Schichtl, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Briefe an die Herausgeber,

Laienbruderschaft ohne ausreichende Qualifikation […]

Hans Magnus Enzensberger, Frank­furter All­gemeine Zeitung,

Es ist schon merkwürdig, daß so eine Mafia überhaupt existieren kann.

Monika Maron, Frank­furter All­gemeine Zeitung,

Es ist doch idiotisch — eine Kommission, die keiner kennt und die sich hinsetzt und sagt, was Sprache ist! Wie kommt die Bürokratie denn dazu, mit ihrer üblichen Anmaßung auch noch Sprache kontrollieren zu wollen?

Joachim Nawrocki, Frank­furter All­gemeine Zeitung, Briefe an die Herausgeber,

Ausgeburt einer Laienspiel­schar, über deren Kompetenz man gerne mehr wüßte […]

Rudolf Walther, die tages­zeitung,

Aus historischen Gründen gibt es im deutsch­sprachigen Raum keine Institution, die befugt wäre, zu sagen, wie zu schreiben sei. […] Und das ist kein Nachteil, sondern eine Chance […]. Was die demokratische Legitimation der zwölf Sprach­beobachter betrifft, so sind sie darin dem französischen Elitegremium ebenso haushoch überlegen wie in der linguistischen Kompetenz.

Romanus Otte, Welt am Sonntag, , Editorial

Kommissionen machten sich ans Werk. Niemand nahm ihre Arbeit wahr oder ernst. Ein Aufschrei folgte erst, als alles längst beschlossen war.