Norbert Richard Wolf, Sprachreport (doi.org), , 16
So hat ein erbitterter Gegner der Rechtschreibreform von 1996 die Orthographie der Vor-Zeit, ein wenig im Stil der Produktwerbung, zur „bewährten Qualitätsorthographie“ (v)erklärt.
= rechtschreibung von 1901. Kampfbegriff von gegnern der neuregelung von 1996.
Norbert Richard Wolf, Sprachreport (doi.org), , 16
So hat ein erbitterter Gegner der Rechtschreibreform von 1996 die Orthographie der Vor-Zeit, ein wenig im Stil der Produktwerbung, zur „bewährten Qualitätsorthographie“ (v)erklärt.
René Aguigah, Frankfurter Rundschau,
Wenn nun die FAZ – also die einzige Zeitung, die die Reform schon vor Jahren rückgängig gemacht hat – […] vom Verzicht auf die neuen Regeln berichtet, ist offensichtlich eine blattinterne Sprachregelung in Kraft: Nicht zur alten, sondern, so die Formulierung, zur "bewährten" Schreibung wollten die Kollegen zurückkehren.
ddp, Die Welt, 8. 10. 2003
Internationale Autoren haben sich […] gegen die Rechtschreibreform ausgesprochen. In einem Schreiben forderten sie ihre Schriftstellerkollegen weltweit auf, künftig bei auf deutsch erscheinenden Büchern gegenüber dem Verlag "auf der bewährten deutschen Orthographie zu bestehen".
Die Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung ist nicht nur möglich, sondern die allein sinnvolle Alternative zu den mit dem neuen Regelwerk verbundenen Problemen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. 5. 2010
Der Verfasser [Christian Meier] besteht darauf, dass sein Text in der "bewährten Rechtschreibung" gedruckt wird.
Egon Ammann, Tages-Anzeiger, 11. 8. 2004
Unsere Verlagswerke, bestimmte ich, mit der Rückendeckung unserer Autoren, sollten weiterhin nach der bewährten klassischen Orthographie gedruckt und publiziert werden.
Harry Nutt, Frankfurter Rundschau,
Dabei ließe sich das Unbehagen, das mehr oder weniger gut begründet an der neuen Rechtschreibung formuliert wird, genauso gut auf die alte Rechtschreibung anwenden, die seit ein paar Tagen in einer seltsamen Hysterie zweiter Ordnung die bewährte genannt wird. Es wimmelt in beiden Regularien von Ausnahmen, Diskrepanzen und Komplikationen.
Sigfried Schibli, Basler Zeitung, 24. 8. 2004
[…] die Waffen im Sprachkampf werden schärfer, und mittlerweile ist auch der Begriff der Rechtschreibung selbst in die Kriegsführung einbezogen worden. Die Gegner der reformierten Schreibung haben nämlich bemerkt, dass sie gegenüber den Verfechtern eben dieser Schreibung in einen Rückstand geraten sind, der mit dem Namen «alte Rechtschreibung» selbst zu tun hat. Ihnen als Verteidigern des vor der Reform Bestehenden wuchs durch diese Bezeichnung ein konservatives, ein altbackenes Image zu, von dem sie sich jetzt elegant befreien wollen. Führende Medien des konservativen Lagers wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» sind dazu übergegangen, nicht mehr von der «alten», sondern von der «bewährten Rechtschreibung» zu reden. In den neuen Namen ist ein Argument verpackt und eine Vergessensdroge dazu: Was sich bewährt hat, soll man nicht ohne Not verändern, und der Ärger über die zum Teil herzhaft unlogischen alten Regeln soll mit einem terminologischen Trick weggezaubert werden. Noch einen bemerkenswerten Schritt weiter ging der Schriftsteller Rainer Kunze. Er sprach […] von der «klassischen Rechtschreibung» und suggerierte damit, diese sei von Goethe und Schiller persönlich eingeführt worden und nicht von einem seinerzeit heftig umstrittenen Sprachbürokraten namens Konrad Duden. Jetzt warten wir nur darauf, dass bald ein noch fanatischerer Verteidiger der alten Regeln auftritt und diese als «natürliche» Schreibung verklärt.