Max Flückiger, Neue Zürcher Zeitung,
Vermehrte Grossschreibung statt «gemässigte» Kleinschreibung. Das Wiener Kolloquium [organisiert von reformgegnern] über die Zukunft der deutschen Rechtschreibung.
Ausführliche diskussion verschiedener vorschläge: Hugo Moser: Groß- oder Kleinschreibung? Mannheim .
vorschläge von Hans Glinz, Baum-Eicher, Wolfgang Pfleiderer; keine breite unterstützung
Max Flückiger, Neue Zürcher Zeitung,
Vermehrte Grossschreibung statt «gemässigte» Kleinschreibung. Das Wiener Kolloquium [organisiert von reformgegnern] über die Zukunft der deutschen Rechtschreibung.
Rolf Landolt, jahresbericht des Bundes für vereinfachte rechtschreibung (BVR),
Die gefahr ist aber gross, dass die modifizierte substantivgrossschreibung als bequemes kompromissangebot akzeptiert wird und von weiterem nachdenken befreit. […] Damit könnte die deutsche sprachgemeinschaft zu einer grossschreibungsregelung kommen, die eigentlich gar niemand will.
Theodor Ickler, Frankfurter Allgemeine Zeitung,
[…] die Kleinschreibung, nach wie vor das einstimmig erklärte Ziel aller Mitglieder der Reformkommission. Darauf arbeiten sie unbeirrt hin, auch durch eine grotesk übersteigerte Großschreibung, die als Lösung der künstlich erzeugten Verwirrung irgendwann nur noch den Weg zur Kleinschreibung offen zu lassen scheint.
Gewiss hoffen wir auf die erkenntnis, dass die kleinschreibung besser wäre. Aber wir wollen doch ursprung und wirkung nicht verwechseln. Die vermehrte grossschreibung ist natürlich keine erfindung der kleinschreiber, und die heutige variante ist kaum die schlimmste. Jahrzehntelang mussten wir hören, die schwierigkeiten kämen nur von den willkürlichen kleinschreibungen des dudens.
Theodor Ickler, Frankfurter Allgemeine Zeitung,
Die vermehrte Großschreibung, eingeführt und verteidigt von Reformern, die ausnahmslos Anhänger der "gemäßigten Kleinschreibung" waren und sind, geht auf den österreichischen Industriellen und Sonderling Eugen Wüster zurück, dessen Einfluß auf die Reformbewegung zu den größten Seltsamkeiten des vorigen Jahrhunderts zählt. Eigentlich lehnten alle Reformer seine Ideen ab, aber nach dem Scheitern ihrer eigentlichen Pläne im Jahre 1993 griffen sie dennoch darauf zurück.
«Ausnahmslos Anhänger der ‹gemäßigten Kleinschreibung›» ist übertrieben.
Heinrich Erdmann, Zur orthographischen Frage,
Es gibt wohl nur hie und da einen orthographiſchen Sonderling, der für die großen Anſtäbe der Subſtantive noch eine Lanze zu brechen wagt.